Stadtpfarrkirche Hilpoltstein: Orgelpfeifen im Angebot

11.1.2017, 16:43 Uhr
Stadtpfarrkirche Hilpoltstein: Orgelpfeifen im Angebot

© Foto: Manfred Klier

Wie Kirchenpfleger Erich Bergauer und Organist Adolf Müller berichten, stammen die ältesten Pfeifen der Bittner-Orgel aus dem Jahr 1874. 1951 wurde das Instrument dann von der Firma Weise aus Plattling restauriert und erweitert.

Die Generalsanierung ist Aufgabe der renommierten Orgelbaufirma Goll aus Luzern in der Schweiz. Im Jahre 1868 hat der aus dem württembergischen Bissingen stammende Orgelbauer Friedrich Goll die Haas‘sche Werkstatt  in Luzern übernommen, die seither unter dem Namen Goll firmiert.

Drei Mitarbeiter dieser Orgelbaufirma sind zurzeit in der Stadtpfarrkirche am Arbeiten: der Werkstattchef Hans Nowak, ein gelernter Schreiner, Thomas Bremgartner, ebenfalls ein Schreiner, und Orgelbauer Lukas Goll. Dieser ist ein Nachfahre des Firmengründers und gibt Details der neuen Orgel preis, die zwei Manuale und 28 Register haben wird. Rund 2000 Pfeifen können damit zum Klingen gebracht werden.

Diese bestehen aus einer Zinn-Blei-Legierung. Die kleinste Pfeife ist ungefähr einen Zentimeter groß. Ihr Ton ist nur mit einem guten Gehör wahrnehmbar. Die größte Orgelpfeife ist 4,20 Meter lang und besteht aus Holz. Wie Lukas Goll weiter berichtet, werden die verwendbaren Teile in die Luzerner Werkstatt gebracht und dort restauriert. Etliche Mitglieder des Pfarrgemeinderats sind gerade damit beschäftigt, die Pfeifen für ihren Transport sorgfältig in große Kartons zu verpacken.

Die Klangfarbe der neuen Orgel wird so ausgelegt sein, dass möglichst viele Literaturen, also möglichst viele unterschiedliche Kompositionen darauf spielbar sein werden. Alles funktioniert rein mechanisch, jede Taste hat eine eigene Verbindung zur entsprechenden Pfeife.

Das alles kostet natürlich eine Menge Geld. Etwa 850 000 Euro sind dafür veranschlagt, wobei darin bereits die Zusatzarbeiten für Statikverbesserung und Kirchenmaler enthalten sind. Den größten Teil dieser Summe wird die Kirchengemeinde selber aufbringen müssen. Die Kirchenverwaltung bittet deshalb um weitere Spenden. Einen Beitrag kann man auch dadurch leisten, dass man sich in den nächsten Tagen eine der ausgedienten Orgelpfeifen im Pfarrbüro in der Kirchenstraße 6 abholt. Natürlich gegen eine entsprechende, selbst gewählte Spende.

Kirchenpfleger Bergauer ist zuversichtlich, dass die Hilpoltsteiner Bevölkerung den Orgelneubau finanziell kräftig unterstützt, sodass das neue Instrument erstmals zum Heiligen Abend dieses Jahres seine volle Klangfülle entfalten kann. Bis dahin ist zur Begleitung der Gottesdienste eine kleine Interimsorgel im Chorraum aufgestellt.

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