Stadtratssitzung: Weniger Worte, dafür laut vorgetragen

2.5.2020, 06:33 Uhr
Stadtratssitzung: Weniger Worte, dafür laut vorgetragen

© Foto: Eva Schultheiß

Über die ganze Breite standen die Tische im Quadrat, für die Zuhörer standen hinten mit nötigem Abstand Einzelstühle. Alle bemühten sich, laut zu sprechen, denn um dem Problem des Weitergebens von Mikrofonen aus dem Weg zu gehen, kam man überein, dass niemand eines hat.

Einstimmig beschloss der Rat den Haushalt 2020, den Kämmerer Roland Hueber vorstellte (Bericht in der Mittwochsausgabe). Um die Sitzung möglichst knapp zu halten, gebe es diesmal keine Haushaltsreden, sagte der Bürgermeister. FW-Fraktionssprecher Rudolf Schmidler sprach in seiner kurzen Stellungnahme die geringe Steuerkraft Heidecks an, die nur 869 Euro beträgt.

Am Ball bleiben

Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liege bei 1030 Euro. Dies zu verbessern, müsse ein wichtiges Ziel sein. Daher solle die Stadt beim geplanten Gewerbegebiet am Ball bleiben. "Der Kämmerer hat gut gearbeitet", lobte er. CSU-Fraktionssprecherin Helga Peter bedauerte, dass man in dieser und in der Wahlperiode zuvor es aus verschiedenen Gründen es nicht schaffte, die Schulsanierung anzupacken.

CWG-Fraktionssprecher Reinhard Siegert bedauerte, dass die Stadt in den nächsten Jahren so etwas wie den Familien-Erlebnispfad am Schlossberg nicht mehr verwirklichen wird können, aber natürlich alles, was beschlossen und begonnen wurde, abschließt. Auch er empfahl, das Gewerbegebiet baldmöglichst zu verwirklichen.

Dieter Knedlik, der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, erläuterte die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Rechnungsprüfung für 2018. Nachhaken sollte man beim beschlossenen Verkauf des Bäumlerhauses, das auf der Denkmalbörse des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege angeboten wird. Da das Dach des städtischen Kindergartens nach wie vor nicht dicht ist, sollte es ganz saniert werden, indem man es schrittweise umdeckt. 

Die Arbeiten am 2017/18 sanierten Freibad wurden mit knapp 2,6 Millionen Euro abgeschlossen. Mit drei Firmen war man wegen großer Mängel unzufrieden, aber inzwischen wurde alles nachgebessert. Der Heizölverbrauch sei durch neue Technik und Solartechnik um ein Drittel gesunken. Im Planschbecken, das bei der Sanierung nicht miteinbezogen wurde, müsste die Folie komplett erneuert werden. 

Stadt steht nicht im Wege

Die Prüfung der Belege für Feuerwehreinsätze, Freibad-Sanierung und Winterdienst ergab keinerlei Beanstandungen. Ein Bauernhaus in Rudletzholz aus dem 17. Jahrhundert will dessen Besitzer abreißen, er hält es nicht für sanierungsfähig. Beschlossen wurde, dass die Stadt nicht im Wege stehen wird, wenn ein vom Eigentümer vorgelegtes Gutachten aussagt, dass das Gebäude nicht zu sanieren ist.

Ein Baugebiet im Kernort stellte Dieter Knedlik in Aussicht. Die Eigentümer signalisierten Verhandlungsbereitschaft über einige Hektar Baugrund. Landrat Herbert Eckstein und das Landratsamt gaben bereits grünes Licht. Die Verwirklichung liege in den Händen des neuen Stadtrats.

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