Sträßchen am Rothsee werden zu Schleichwegen

22.8.2017, 14:52 Uhr
Sträßchen am Rothsee werden zu Schleichwegen

© Elke Bodendörfer

Seit einer Woche ist die Staatsstraße zwischen Hilpoltstein und Allersberg wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Die offizielle Umleitung verläuft über die Staatsstraße Allersberg-Roth und von dort über die Bundesstraße 2, dann gleich wieder runter und über Eckersmühlen nach Hilpoltstein oder umgekehrt. Das macht zirka 20 Kilometer von der Autobahnausfahrt Allersberg bis zum Zentrum von Hilpoltstein. Der direkte Weg sind gerade mal gut acht Kilometer. Kein Wunder, dass kaum jemand die zwölf Kilometer Umweg über Roth fahren will.

Die Ortskundigen kennen ihre Schleichwege. Sie ignorieren die Hinweise auf die Straßensperre großzügig und fahren von Hilpoltstein kommend bis es nicht mehr weitergeht, um dann über Göggelsbuch oder Birkach weiter Richtung Allersberg zu navigieren und umgekehrt.

Dementsprechend gibt es manchmal Autokolonnen in dem sonst so beschaulichen Örtchen Kronmühle, wo für gewöhnlich nur ortsansässige Pkw- oder Traktorlenker auf dem engen, teils gepflasterten auf Tempo 30 beschränkten Sträßchen durchfahren. Auch in Göggelsbuch in der Gustav-Schreier-Straße und in der Göggelsbucher Hauptstraße ist das Mehr an Autos deutlich zu spüren, wie Feuerwehrkommandant Josef Schlierf bestätigt. Es sei aber erträglich, räumt er gleich ein. "Als Bauhofleiter verstehe ich das, weil es einfach sein muss", bezieht er sich auf die notwendigen Straßensanierungsarbeiten. Und er habe auch Verständnis dafür, dass die Ortskundigen Schleichwege benutzen statt die Umleitung über Roth zu nehmen.

Verschärfte Situation durch A 9

Unglücklich sei es halt, dass gleichzeitig auf der Autobahn A 9 zwischen Hilpoltstein und Allersberg gebaut wird. Wenn dann mal ein Stau ist, fahren viele von der Autobahn runter, um die Ausweichstrecke über Hilpoltstein zu nehmen. Ihre Navis schicken sie dann ebenfalls über Kronmühle, stellt Schlierf fest. Das erkenne er dann an den vielen auswärtigen Kennzeichen. Zumindest der Schwerlastverkehr benutzt größtenteils die ausgeschilderte Umleitungsstrecke über Roth.

In Birkach ist es ähnlich, auch hier ist das Sträßchen recht eng, vor allem wenn der Linienbus entgegenkommt, der den Weg über Birkach als Ausweichroute nimmt. Die Birkacher sind jedoch sowieso schon daran gewöhnt, dass hier aufgrund der Lage am Rothsee oft reger Ausflugsverkehr herrscht. Ein Trostpflaster für alle, die zurzeit von der  Straßensperre betroffen sind, ist, dass die Arbeiten auf der Staatsstraße Hilpoltstein-Allersberg  bis 11. September schon wieder beendet sein sollen.

Etwas länger, nämlich bis Ende Oktober, müssen sich die Anwohner der Ortsverbindungsstraße von Meckenlohe über Pruppach zur Staatsstraße 2409 Roth-Schwabach gedulden. Auch diese ist derzeit als Umleitungsstrecke ausgeschildert, weil die Brücke über die Bundesstraße 2 in der Nähe des Schleifweihers saniert wird, und deswegen die direkte Verbindung zwischen Meckenlohe und Roth unterbrochen ist.

Keine Kommentare