Thalmässing: Was wird aus dem KJR-Haus?

15.10.2014, 18:03 Uhr
Thalmässing: Was wird aus dem KJR-Haus?

© Harry Rödel

Dem Namen nach gehört das Gebäude längst zum Rathaus dazu. Als „Trakt C“ wird das Haus offiziell bezeichnet, das im Volksmund eher als „KJR-Heim“ bekannt ist. Doch der Kreisjugendring ist 2005 ausgezogen, seitdem steht der Rathaus-Anbau leer, und das ist „dem baulichen Zustand nicht zuträglich“, wie es in den Unterlagen zur Sitzung des Marktgemeinderates heißt.

Nutzung schwierig

Doch die Nutzung „ist schwierig“, wie Bürgermeister Georg Küttinger zugab. Schon vor vier Jahren wurde in einer Ratssitzung eine mögliche Nutzung vorgestellt. Diese Initiative sei vom Gremium aber nicht aufgegriffen worden, erinnerte Küttinger. Weder wurden Vorschläge eingereicht noch Anträge gestellt. Ein Jahr später wurde ein erneuter Vorstoß gewagt und die Bevölkerung gefragt. Doch auch hier war die Resonanz laut Küttinger eher dürftig. Und die wenigen eingereichten Ideen – Blockheizkraftwerk, Hotel, Jugendherberge – hätten allesamt „eher keine Chance auf Umsetzung“.

Nun also ein dritter Versuch, das Haus aus dem Dornröschenschlaf zu küssen. Dabei wollte Küttinger die vorgestellte Idee ausdrücklich als Vorschlag verstanden wissen, mit dem endlich die Diskussion angeregt werden solle. Daher weigerten sich sowohl Küttinger als auch Architektin Patrizia Terranova standhaft, eine Aussage über mögliche Umbaukosten zu machen. Nur so viel: Die Prämisse für alle notwendigen Baumaßnahmen sei, „den Eingriff in die vorhandene Bausubstanz und die vorhandenen Strukturen so gering wie möglich zu halten“, wie Georg Küttinger versicherte.

Die aus Sicht der Verwaltung einzig mögliche Nutzung des Hauses besteht darin, das Rathaus um eben jenen Trakt C zu erweitern. Um das KJR-Haus und das Rathaus zu verbinden, könnten nach Vorschlag der Architektin der derzeitige Zwischenbau abgerissen, die Heizung verlegt und ein neuer Zwischenbau geschaffen werden als neuer Haupteingang.

Damit wären gleich zwei Probleme gelöst. In dem neuen Eingangsbereich wäre zum Beispiel Platz für einen Aufzug. Damit wären die Räume im Rathaus (inklusive Sitzungssaal) endlich barrierefrei erreichbar. Außerdem könnte die Verwaltung mit ihren Büros, Beratungsräumen, mit Standesamt und Trauzimmer in diese beiden benachbarten und mit dem Lift erschlossenen Häuser einziehen und im etwas entfernteren, dritten Gebäude wäre endlich genug Platz für Registratur, Archiv und Lager.

Das Konzept stieß im Marktrat auf große Zustimmung. Gerade mit Blick auf die gewonnene Barrierefreiheit sollte die Umsetzung „nicht auf die lange Bank geschoben werden“, erklärte unter anderem Michael Kreichauf (CSU).

Ganz so schnell wird allerdings dennoch nicht umgebaut werden, und zwar vor allem aus Kostengründen. „Wir haben schließlich noch viele große Projekte vor uns“, erinnerte Küttinger mit Blick vor allem auf den anstehenden Bau des Feuerwehrhauses. Außerdem gäbe es ja auch noch die Debatte darüber, „ob das Rathaus nicht auf den Marktplatz gehört“.

Umzug in den „Pyraser“?

Eine Debatte, die in der Sitzung vor allem von Heiko Lesch (Thalmässinger Liste) angeheizt wurde. Wenn der Ortskern belebt werden solle, dann müsse die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen „und mal planen, was es kosten würde, wenn das Rathaus in den ,Pyraser‘ zieht“. Es gäbe schließlich kein Geschäft, das so viel Publikumsverkehr habe, „wie die Gemeinde“.

Doch auch wenn Leschs Vorstoß nicht auf große Unterstützung stieß, wird der Umbau des derzeitigen Rathauses wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen, schließlich „haben wir uns einige andere Großprojekte auf die Fahnen geschrieben“, wie Martin Hauke (ebenfalls TL) noch einmal erinnerte.

Ein schneller Baubeginn war allerdings von der Verwaltung auch gar nicht beabsichtigt, wie Küttinger versicherte: „Es geht uns darum, eine Diskussion über die Zukunft des KJR-Hauses anzustoßen“.

 

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