Trotz fehlendem „Headliner“ kamen mehr Besucher

4.5.2015, 17:24 Uhr
Trotz fehlendem „Headliner“ kamen mehr Besucher

© F: HvD/ar

Die ersten Planungen starten schon für das erste große Jubiläum der Rother Bluestage: 2016 wird das Festival 25 Jahre alt und will den Geburtstag gebührend feiern. Kufa-Leiterin Monika Ammerer-Düll, die das jüngste Festival trotz eines fehlenden „Headliners“ sowohl mit Besucherzuwachs (knapp 4500 nach 4000 im Vorjahr) als auch mit 8000 Euro Gewinn abgeschlossen hat („es gibt nicht viele Festivals, die ihre direkten Kosten einspielen“), regte vor dem Ausschuss an, über den Finanzrahmen für das nächste Jahr zu beraten.

Sie selbst halte statt der Headliner die Qualität für ausschlaggebend, zumal die Gagen für große Stars im sechsstelligen Bereich liegen und „ich die auch nicht in der Umkleidekabine einer Mehrzweckhalle sitzen lassen kann“. Die finanzielle Ausstattung für die Jubel-Bluestage soll im Hauptausschuss erörtert werden.

Hochprofessionelle Arbeit

Aber nicht nur die Kufa, die trotz bisher entmutigender Temperaturen zum dritten Open-Air-Kino im Schlosshof einlädt (2. bis 5. Juli) und wieder mit einem spannenden Kabarettprogramm aufwartet (den Auftakt des Kabarettherbstes am 24. September bestreiten zum Beispiel die Gebrüder Well und die Wellküren), leistet hochprofessionelle Arbeit, wie Bürgermeister Ralph Edelhäußer lobte.

Sehen und hören lassen können sich auch die Bilanzen und Ankündigungen zum Beispiel der Tourist-Information: So sind die Flusskreuzfahrten „keine Vision mehr, sondern fix im Programm für Roth“, berichtete Anke Freiman. 70 Anlandungen an der Rother Lände seien für 2016 gebucht, das heißt, mit Besichtigungsprogramm (Eisenhammer, Fabrikmuseum und Schloss Ratibor). Größte Herausforderung ist laut Freiman, englische Führungen anzubieten, da die Passagiere fast ausschließlich aus dem englischsprachigen Raum kommen.

Laut Edelhäußer besteht die Hoffnung, dass sich weitere Schiffsgesellschaften für einen Anlegestopp in Roth interessieren und man dann die ganze Region in das Ausflugsprogramm einbeziehen kann.

Von der ausgeweiteten BarRothation bis zum heuer dreitägigen Festival der Wirte, vom Spargelmarkt (leider zeitgleich mit dem Hafenfest am 16. Mai) bis zur Bayern 3-Party vor dem Challenge und vom Altstadtfest bis zur Silvesterparty auf dem Marktplatz — Andreas Kowohl legte nicht nur ein deutlich ausgebautes Veranstaltungsangebot vor, sondern auch ein ausgearbeitetes Sicherheitskonzept.

Zu den erfolgreichen Veranstaltungen gehörte 2014 auch das Blasmusikfestival mit dem Sternmarsch, ausgerichtet vom Stadtorchester. Dessen Leiter Walter Greschl verwies aber auch auf die Lehrtätigkeit der 18 Dozenten, die 134 Wochenstunden unterrichten, auf die Kooperationen mit den Grundschulen, auf das Wiedereinsteigerorchester (im zweiten Jahr) und den jungen Chor — „dem allerdings gehören bisher fast nur Mädchen an“, warb Edelhäußer um männliche Nachwuchssänger.

Auch an die Criminale 2014 wurde erinnert, das Krimifestival in der Metropolregion war eines der Projekte der Stadtbücherei. Leiterin Susanne Höcker hatte zwar auch einen Rückgang der Ausleihzahlen in den Sommerferien zu verzeichnen, geschuldet sei dies aber wohl dem „nicht ganz so schlechten Sommer wie in den beiden Vorjahren“.

Dafür werde heuer im Sommer die 10 000. Ausleihe von E-Medien gefeiert. Und das bisher im Zweijahresturnus veranstaltete Lesepicknick werde künftig — nach hervorragender Resonanz bei „Superwetter“ — jedes Jahr angeboten.

Stolz ist auch die VHS der Stadt Roth: zum Beispiel auf den dritten Platz beim Julius-Hirsch-Preis im Rahmen von „Roth ist bunt“, auf die Vorreiterrolle bei Integrationskursen für Asylbewerber sowie auf zahlreiche Veranstaltungen vom Afrikatag bis zur Ausstellung der Modern Art Quilters — kurz: unter der Leiterin Karin Duman-Geiß wird ein großes Spektrum abgedeckt, lobte Edelhäußer.

Und im Museum plant Guido Schmid nach erfolgreichen Ausstellungen im vergangenen Jahr (zum Beispiel „Bettler, Gauner, Galgenvögel“, „Wanted“ oder „Roth im Ersten Weltkrieg“) weitere wichtige Projekte: Die Information via Tablet und Smartphone soll im Museum Einzug halten, die Ausstellung „Teufel, Tod und Schwarzenegger“, die noch bis 7. Juli läuft, hat schon großes Interesse geweckt, über Kanalansichten ist eine Schau geplant, und das Kriegsende in Roth wird in einer Ausstellung im August und September thematisiert. Außerdem plant Schmid eine Lesung im Prunksaal des Schlosses — es geht um die Odyssee, verriet er, passend zu den Wandgemälden.

 

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