TSG Roth: Führungswechsel perfekt gemacht

30.7.2020, 17:11 Uhr
TSG Roth: Führungswechsel perfekt gemacht

© Foto: Mathias Hochreuther

Der erste Versuch, seinen Posten zu räumen und künftig "nur" noch als Spielleiter im Vollmannschaftsbereich zu fungieren, scheiterte dann an den Einschränkungen in der Corona-Krise. Inzwischen sind aber Versammlungen wieder erlaubt, um die nach wie gültigen Auflagen einhalten zu können, trafen sich die Mitglieder der TSG-Fußballer in der geräumigen und gut zu lüftenden Stocksporthalle im Leoni Sportpark.

Dort stellte sich auch der gebürtige Nürnberger Gelev, den es im Jahr 2014 aus privaten Gründen nach Roth verschlug, den anwesenden 20 Mitgliedern vor. Was aber bei einem Großteil nicht mehr nötig war, ist der Trainer-Lizenz-Inhaber doch seit längerem bei den Alt-Herren-Fußballern der TSG 08 aktiv und war auch als Trainer und Betreuer bei den Nachwuchsfußballern im Einsatz. Zudem stellte Gelev den Kontakt zum neuen Trainer der ersten Mannschaft, Alberto Mendez, her, den er seit gemeinsamen Zeiten beim SC Feucht kennt (wir berichteten).

Gelev betonte aber, dass wegen des prominenten Namens auf der Trainerbank nun keine Luftschlösser am Rother Ostring gebaut werden sollen. "Kontinuität, Glaubwürdigkeit und Demut" waren Schlagworte, die der Familienvater in seiner Antrittsrede benutzte.

Wichtigstes Anliegen sei es ihm zusammen mit seinem Team in der Abteilungsleitung – zu dessen engerem Kreis die Stellvertreter Philipp Ludwig und Harry Ludwig, Kassier Günter Vogel, Jugendleiter Thomas Wellert und der Sportliche Leiter Martin Bittl gehören –, dass sich im Herrenbereich wieder mehr Leute aus der eigenen Jugend und Region zusammenfinden, die zudem Wert auf das Vereinsleben legen. "Als Amateurverein hast du doch keine andere Chance", ist Nico Gelev überzeugt.

Und gerade im Nachwuchs sehen sich die Rother gut aufgestellt. Zwei Jahre nach der Auflösung der JFG Franken-Jura (FC Schwand, SV Leerstetten) und dem Neuanfang haben die U 13-Junioren wieder die Bezirksoberliga erreicht, zum Trainerteam gehören die Vollmannschaftsspieler Philipp Ludwig und Sven Müller. Mit der SpVgg Roth gehen die TSG‘ler zur neuen Saison eine Zusammenarbeit im Jugendbereich ein, schicken eine Spielgemeinschaft in der U 15/2 und der U 17/2 ins Rennen.

Wann, das ist aktuell die Frage. Die vielen Kinder und Jugendlichen sowie die Herren unter Neu-Trainer Mendez tummeln sich seit der Freigabe des Trainingsbetriebs wieder auf den vier Rasenplätzen im Leoni Sportpark und warten auf den Spielbetrieb. Der sollte auch bald – je nach Entwicklung des Infektionsgeschehens – wieder anlaufen, wie nicht nur Günter Vogel in seinem Bericht anmerkte.

Förderkreis springt ein

Zwar halten sich die Ausgaben derzeit logischerweise in Grenzen, doch auch auf der Einnahmenseite sieht es mangels Zuschauereinnahmen und Sponsorengeldern, die im Lauf einer Spielzeit vor allem über das Sportplatzheft bei Heimspielen fließen, mau aus. Hilfe kam diesbezüglich in den vergangenen Monaten vom Förderkreis der Fußballabteilung, wie die Verantwortlichen der TSG-Fußballer dankbar betonten. "Bislang sind wir mit einem blauen Auge davongekommen, aber langsam muss was passieren", schloss Vogel seinen Kassenbericht, den man in dieser Form wohl derzeit in vielen Vereinen hören wird.

Unabhängig von Corona hat sich die Fußball-Abteilungsleitung von den Mitgliedern aber auch – ohne Gegenstimme – den Segen abgeholt, neue Modelle für den Abteilungsbeitrag zu erarbeiten, sprich diesen zu erhöhen. Neben dem Jahresbeitrag des Hauptvereins beträgt dieser bei den TSG-Fußballern zwei (Kinder und Jugendliche) bzw. vier (Erwachsene) Euro pro Monat. "Wir wissen", sagte der scheidende Abteilungsleiter Mathias Hofmann in seiner Abschiedsrede, "dass man die Schraube da nicht ewig nach oben drehen kann. Aber wenn man das runter rechnet, gibt es bei uns die Trainingsstunden im Cent-Bereich. Vergleicht das mal mit einer Klavier- oder Reitstunde."

Keine Kommentare