TSG sammelte mit Integrationsarbeit Pluspunkte

20.7.2015, 15:20 Uhr
TSG sammelte mit Integrationsarbeit Pluspunkte

© Foto: Sippenauer

„Beim Commerzbank-Pott geht es vor allem um die Organisation der Jugendabteilung, nachhaltige Strukturen, das Klima im Verein und Integration. In diesen Bereichen sehen wir uns gut aufgestellt“, meint der Vorsitzende der TSG, Andreas Buckreus: „Darum habe ich halt mal eine Bewerbung abgeschickt.“ Der Rother Fußballclub zog tatsächlich durch seine Bewerbung in den Kreis der letzten zehn Vereine ein, die allesamt einen Besuch Jimmy Hartwigs erwarten dürfen und im Oktober zur Preisverleihung in der Konzernzentrale der Commerzbank in München zu einer Gala geladen werden.

Wie Florian Stigler, der Kleinfeldkoordinator der Rother, zu berichten weiß, gehört die TSG mit ihren zirka 150 aktiven Kindern im Kleinfeldbereich zu einem der größten „Jugendvereine“ der Region, der noch dazu mit Projekten wie dem Fußball-Kindergarten die Lust für den Sport bei Kindern ab etwa drei Jahren befeuert. Einen der Hauptaspekte dafür, dass die TSG in die engere Auswahl kam, sieht Buckreus vor allem in der Fokuslegung der Commerzbank: „Der Blick richtet sich bei der Jury in erster Linie auf den Faktor Integration, und da bieten wir nicht nur leere Hülsen, sondern ein komplettes Programm, seien es die Kinder von Asylbewerbern, die bei uns im Fußballkindergarten von Klein auf als Teil unserer Gemeinschaft eingebettet werden, oder die Jugendlichen aus dem Senegal, die gerade unsere U 19-Mannschaft tatkräftig unterstützen und in der Gruppe sehr gut eingelebt sind.“

Das Programm des Tages begann mit einem Imagefilm nebst Präsentation des Vereines. Nach der ausführlichen Vorstellung begannen die Jugendlichen in voller Fußballermontur, sich auf dem gesamten Sportgelände zu verteilen um unter Anleitung ihrer Coaches Trainingseinheiten zu bestreiten, während Jimmy Hartwig über das Gelände geführt wurde und alle Teams etwas beobachtete, während er hie und da ein paar wertvolle Tipps für die Gruppen übrig hatte.

„Wir als Jugendtrainer hatten mit der ganzen Organisation eigentlich nicht allzu viel zu tun, aber wir haben uns schon zusammengesetzt, um zu überlegen, welche Einheiten man heute repräsentativ trainieren lassen könnte, aber letztlich ist es die Entscheidung der Coaches selbst“, sagte der Trainer einer U 11-Mannschaft, Martin Goetz, und führte weiter aus, dass er „sehr guten Mutes“ sei und aufgrund des perfekten Ablaufes des Tages sich durchaus Chancen auf den ersten Platz mache.

Ein Blick genügte

„Man merkt, was er sagt, hat Hand und Fuß. Unglaublich — er hat sich das Training nur kurz angeschaut und sofort gemerkt, was ein Team verbessern sollte“, resümierte ein begeisterter Florian Stigler. Der feierte gerade seinen 31. Geburtstag, weshalb Jimmy Hartwig zu einem Geburtstagsständchen anhob, in das Spieler und Trainer einstimmten.

In seiner Rede an die Fußballer betonte Harwig denn auch, die gute Stimmung in dem Verein würde ihn begeistern und das mit dem Fußballkindergarten sei auch eine hervorragende Idee. „Es hat sich definitiv gelohnt, heute schon um halb fünf Uhr aufzustehen, um mit dem Zug hierher zu gondeln. Was ihr hier macht, hat Hand und Fuß“, beendete er seine kurze Ansprache mit einem breiten Grinsen.

„Also die Geschichte mit den Senegalesen, gerade im schwierigen Alter der U19, hat mich umgehauen, das find' ich einfach nur weltklasse“, gab Hartwig noch äußerst optimistisch zu Protokoll, „wenn ich mich nicht recht täusche, riecht das hier auf jeden Fall verdächtig nach Top drei“. Dies würde immerhin bereits 2500 Euro bedeuten, ein zweiter oder erster Preis würden sogar 5000, respektive 10 000 Euro in die Vereinskasse spülen.

Genaueres über die Rother Siegchanchen war aus dem Ex-Profi jedoch nicht herauszubekommen, da er sich schon auf den Weg machen musste, um all den Fußballbegeisterten, die teilweise bis aus Nürnberg gekommen waren, noch mit seiner ihm eigenen stoisch-lebensbejahenden Art viele, viele Autogrammwünsche zu erfüllen. Unter anderem dem kleinen Vollblutfußballer Niclas Scholz aus Roth macht er damit eine „riesen Freude“. Bis zum endgültigen Ergebnis der Jury wird man sich in der Kreisstadt noch länger gedulden müssen, die Auswahl samt Verleihungsgala findet erst im Oktober in München statt.

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