TV Hilpoltstein jubelt im Pokal

25.8.2019, 18:41 Uhr
TV Hilpoltstein jubelt im Pokal

© Salvatore Giurdanella

Mainz ist in der vergangenen Saion Meister der Zweiten Liga geworden, Passau schloss einen Platz vor Hilpoltstein ab, der TV rettete sich am letzten Spieltag und hielt die Klasse. Nun wird die neue Saison mit Spannung erwartet. Doch Bernd Beringer meint, dass die Pokalvorrunde als Standortbestimmung des Zweitliga-Trios nur bedingt gewertet werden kann– der TTC Lampertheim ist in der 3. Bundesliga Nord angesiedelt. Man kenne sich untereinander zu gut, zudem sei das aus der ersten Liga für den Pokal übernommen Dreier-Spielsystem zu unterschiedlich zum Vier-Spieler-System der Zweiten Liga.

Mainz hat mit Jah und Bertrand nach dem Nicht-Aufstieg zwei Spitzenleute in die Ersten Ligen Deutschlands und Frankreichs verloren. Das Team wurde stark verjüngt. Shetty ist bei Passau zwar noch gelistet, aber ob er spielen wird? Zumindest nicht in der Pokal-Vorrunde, Passau stellt mit Maksim Grebnev und Jakub Folwarski zwei Junge neben die Routiniers Tomislav Kolarek und Ivan Juzbasic.

Dreimal über volle Distanz

Maciej Kubik ist einer der Jungen bei Mainz, 16 Jahre alt und ein "Angstgegner" David Reitspies’ – international sind der Pole und Tscheche bereits aufeinander getroffen, immer mit glücklicherem Ausgang für den Jüngeren. Auch diesmal sieht es danach aus, 2:1 führt Kubik nach Sätzen, dann findet Reispies das Mittel gegen den Abwehrspieler und setzt sich im fünften Satz durch.

Kapitän Alexander Flemming muss anschließend gegen Simon Berglund ran. Der schwedische Nationalspieler ist ebenfalls neu in der Liga und kennt den Hilpoltsteiner Fuchs noch nicht, der an diesem Tag 32. Geburtstag feiert. "Er war etwas unsicher", sagt Flemming später, der 22-Jährige kann zwar das Ende des dritten Satzes noch drehen und das Spiel in den fünften drücken.

Doch Flemming ist gut drauf, nichts erinnert an die Vorsaison, in der er ab und an etwas müde wirkte. Auch dieser Punkt geht an Hilpoltstein und auch Francisco Sanchi muss in den fünften Satz. Der argentinische Nationalspieler (20) gibt an den deutschen Nationalspieler Cedric Meissner (19) den ersten und den dritten Satz jeweils knapp ab.

Gut drauf und nervenstark

Doch schon zum Ende der letzten Saison hatte sich Sanchi gesteigert, nun hat er das Trainingszentrum gewechselt, Saarbrücken scheint ihm gut zu tun. Mit einer starken Leistung holt er den Punkt für Hilpoltstein, beweist beim 1:5 im letzten Satz Nervenstärke – es ist der Sieg im Schlüsselspiel. Hilpoltstein kann damit im zweiten Spiel gegen Passaus schon alles klarmachen.

Doch der polnische Abwehrspezialist Folwarski (22) zeigt in fünf Sätzen gegen Flemming, warum er holländischer Erstliga-Meister geworden ist. Reitspies muss sich mit Grebnev (17) auf einen Angriffsspieler einstellen – und schafft das nicht (0:3), hat dafür aber später gegen Folwarski keine Mühe und gleicht aus. Die Wende ist durch Sanchi gekommen, gegen Kolarek, den kroatischen WM-Teilnehmer. Wieder hat er Nervenstärke bewiesen und im vierten Satz einen Matchball abgewehrt. Das darauffolgende Doppel gewinnen Flemming und Sanchi in vier Sätzen gegen Kolarek und Grebnev – Hilpoltstein steht im Achtelfinale.

Hörmann lässt aufhorchen

TV Hilpoltstein jubelt im Pokal

© Salvatore Giurdanella

Das dritte Match gegen Lampertheim wird so zum Schaulaufen. Mit Alfredas Udra und Andrey Semenov hat der Drittligist zwar Erstliga-Erfahrung verpflichtet, Dmitry Zhakarov und Istvan Molnar aber sind keine Gegner für Flemming und Reitspies. Dennis Dickhardt, als Ersatzspieler für Sanchi gekommen, tritt gegen Udra (0:3) an. Und Hannes Hörmann übernimmt Reitspies Part gegen Semenov. Der 16-Jährige, in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga beheimatet, soll behutsam an die Zweite Liga herangeführt werden. Mit einem 3:0 und abgewehrtem Matchball zeigt er Klasse.

Und die Liga? Hilpoltstein startet in Passau, die Fortuna will dann Revanche für die Pokal-Niederlage. Anschließend tritt der TV in Bad Homburg an – eine schwierige Aufgabe. Celle heißt der dritte Gegner, es ist das erste Heimspiel. Der TuS sollte zu schlagen sein, gewann aber seine Pokalgruppe, gegen Bad Homburg.

Einfach wird es aber nicht werden. Nominell ist die Liga zwar etwas schwächer besetzt als im vergangenen Jahr, rund 40 TTR-Punkte sind aber keinesfalls eine Welt. Und diese Zahl ist nur wenig aussagekräftig.

Zum einen ist noch nicht klar, wen die Vereine aus ihren Kadern ins Rennen schicken, zum anderen schwanken die Leistungspunkte noch etwas. "Die Liga zieht viele internationale Talente an", sagt Beringer. Die letzte Saison des Teamchefs, der den TV über Jahrzehnte geprägt und nach oben geführt hat, wird noch einmal richtig spannend.

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