Umbau der Rother Kaserne: Sechs Jahre länger als gedacht

19.7.2019, 19:00 Uhr
Hoher Besuch in der Otto-Lilienthal-Kaserne: Brigadegeneral Michael Traut, Stefan Müller (CSU), Bürgermeister Ralph Edelhäußer, Christian Schmidt (CSU) und der dienstälteste Soldat der Kaserne, Christoph Migura, sehen zuversichtlich einem Bauende bis 2023 entgegen.

© Lidia Piechulek Hoher Besuch in der Otto-Lilienthal-Kaserne: Brigadegeneral Michael Traut, Stefan Müller (CSU), Bürgermeister Ralph Edelhäußer, Christian Schmidt (CSU) und der dienstälteste Soldat der Kaserne, Christoph Migura, sehen zuversichtlich einem Bauende bis 2023 entgegen.

Spätestens Ende 2017, sagte er bei seinem damaligen Besuch in Roth, solle die neue Offiziersschule der Luftwaffe in der Otto-Lilienthal-Kaserne bezugsfertig sein. Hundertprozentig festlegen wollte er sich damals nicht – mit gutem Grund, wie er heute sagt. Die Nutzungskonzepte seien lange Zeit nicht ganz klar gewesen, neue Optionen wurden in den Raum gestellt, so kam es "immer wieder zu Prüfschleifen".

Stadt muss Wohnraum schaffen

Zerknirscht wirkt er dennoch nicht, denn die Planungen laufen in einem "derart hochpreisigen Bereich", dass sie wohl überlegt sein müssen. Die Rede ist von 200 Millionen Euro; Ausgaben, bei denen der Aufbau der Offiziersschule einen Anteil von rund 150 Millionen Euro ausmacht.
Fragt man den ehemaligen Bundesminister (für Ernährung und Landwirtschaft, 2014 bis 2018) Schmidt nun, ob die – zugegeben, nicht allein von ihm getätigte – neuerliche Prognose so haltbar ist, schleicht sich, wie es scheint, die Sorge ein, erneut falsch zu liegen. Sind die Baumaßnahmen tatsächlich 2023 abgeschlossen? "Soweit ich das sehe, ist das sehr, sehr realistisch", erklärt der Politiker, der heute für die CSU im Bundestag sitzt, etwas ausweichend.

Im Rahmen der "Woche der Bundeswehr" statteten Christian Schmidt und Stefan Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU im Bundestag, der Kaserne am Mittwoch einen Besuch ab, um sich vom aktuellen Stand der Baumaßnahmen ein Bild zu machen. Michael Traut, Kommandeur der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck, war ebenfalls vor Ort, um sich seinen künftigen Arbeitsplatz anzuschauen. Der Rother Bürgermeister unterstrich bei der Gelegenheit die Bedeutung der Kaserne für die Stadt. Wenn etwa 700 Soldaten gleichzeitig ausgebildet würden, müsse auch die Stadt neue Infrastruktur, insbesondere Wohnraum zur Verfügung stellen. Für etwa 200 von 350 Soldaten, die als Standpersonal nach Roth kommen, werden voraussichtlich Wohneinheiten benötigt.

Wenn die "Wiege der Luftwaffe" 2023 aus Fürstenfeldbruck umzieht, entsteht in Roth ein "Premium-Standort" der Bundeswehr, bekräftigt Kommandeur Traut. Von einer möglichen Abteilung für Cyberkriminalität ist die Rede, da stünden die Planungen allerdings noch nicht fest. Sicher ist: Die Kurzlehrgänge eingeschlossen, können bald bis zu 2600 Offiziere pro Jahr in der Kaserne ausgebildet werden. Von da an werden insgesamt rund 2000 Soldaten und zivile Kräfte dort stationiert sein. Für die Stadt hätte das nur Vorteile; darin waren sich alle Anwesenden einig.

AKK bald zu Besuch?

Über die neue Personalie im Verteidigungsministerium zeigten sich die CSU-Politiker sehr erfreut. Schmidt ist davon überzeugt, dass Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrem Amt "Präsenz zeigen wird". Auch eine Stippvisite in Roth sei nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil, "die SMS an Kramp-Karrenbauer ist sozusagen bereits versendet", so Müller. Ob sie der Einladung folgt, wird sich zeigen. Erfreulich sei schon einmal, dass die CDU-Chefin das Ziel unterstrichen habe, die Militärausgaben auf zwei Prozent des zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes anzuheben. Da sei, so Schmidt, "mit Sicherheit das ein oder andere Eurolein für die Luftwaffe dabei".

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