Unbeschwerte Augenblicke

26.7.2020, 22:27 Uhr
Unbeschwerte Augenblicke

© Foto: Robert Unterburger

Wochenlang hatte der Volkschor im Freien geprobt. Nun konnte das Publikum die Früchte der intensiven Arbeit zum Nulltarif genießen. Mit Perfektion und Begeisterung, trotz Corona wieder auftreten zu können, sang der Chor sich in die Herzen des Publikums und zeigte beachtliches Niveau. Das strahlende Sommerwetter hatte viele Badegäste angelockt, das Freiluftkonzert war das i-Tüpfelchen am ersten Feriensonntag in Bayern. Am Strandhaus und um den Chor hatten es sich die Zuhörer – mit gebührendem Abstand – bequem gemacht und lauschten hingerissen.

Den Auftakt bildete das Friedenslied "Schalom", das der Chor mit Heidi Wittmann an der Querflöte sang. Die Moderatorin erzählte, dass der Volkschor bei Ausbruch der Pandemie seine Proben ins Internet verlegt hatte, um dann im Freien zu proben. "Unbeschwerte Augenblicke sind in diesen Zeiten sehr wichtig, um Kraft zu tanken." Ein weiteres Mutmacher-Lied: "Wunder gescheh´n" von Nena.

Eine eindeutige Botschaft, den Menschen in der Pandemie Mut zuzusprechen, hatte auch das nachdenkliche Lied "Die Rose" aus dem Film "The Rose": "Wenn du denkst, du bist verlassen, fängst du an, die Welt zu hassen. Doch im Frühling blüht eine Rose, so schön wie nie zuvor, und gibt dir wieder Mut". Volkschor und Querflöte ergänzten sich ideal. Das perfekte Zusammenspiel von Querflöte und E-Piano (Ruth Schauer) wurde auch bei "Le petit Negre" erlebbar, die Claude Debussy für eine Klavierschule geschrieben hatte. Schwungvoll der "Calypso" von Jan Holdstock. Seinen ersten Auftritt hatte das neue Frauen-Ensemble, das mit Percussion (Peter Schauer) und Querflöte (Heidi Wittmann) den Reggae "Three Little Birds" von Bob Marley präsentierte.

Das Konzert prägten Lieder von Hoffnung, etwa von "Wer Hoffnung hat", das Wolfgang Illner mit Querflötenbegleitung sang. Darin heißt es: "Lös dich von den Schatten! Und wenn es wirklich Wunder gibt, liegt es an dir, wenn sie gescheh´n." Ähnlich der Tenor in "Solang´ man Träume noch leben kann".

Das Frauen-Ensemble, unterstützt von Perkussionisten Andreas Krach, brillierte mit "Sound of Silence", die Sehnsucht nach Normalität nach Corona drückte das Lied "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern aus. Sehr gelungen auch der Vortrag des Sehnsuchtsliedes "You Raise Me Up". Dann kam der große Einsatz der Solistin Heike Günther. Begleitet von der Querflöte beeindruckte sie mit ihrem Vortrag des Evergreens "Over The Rainbow", in dem Harold Arlen und Ly. Harburg eine märchenhaft schöne Situation beschreiben.

Heike Günther brillierte auch als Solistin mit dem elektrisierenden "Earth-Song" von Michael Jackson. Im Gegensatz zu dieser düsteren Prophetie stand die fröhliche Erinnerung an das Musical "Hair": "Aquarius" animierte zum begeisterten Mitklatschen.

Heike Günther und Wolfgang Illner verabschiedeten das Publikum mit "Time To Say Goodbye", und drei Zugaben krönten das Konzert: "Sing, Sing, Sing", die "Abendruhe" von Mozart und der "Abendsegen".

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