Unterwegs auf den Spuren der Hilpoltsteiner Burggräfin

13.6.2017, 16:17 Uhr
Unterwegs auf den Spuren der Hilpoltsteiner Burggräfin

© Fotos: HiZ-Archiv/Tobias Tschapka

Unterwegs auf den Spuren der Hilpoltsteiner Burggräfin

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Historische Reise? Da war doch was? Richtig, schon 2006, als sich der Einzug von Burggräfin Dorothea Maria in Hilpoltstein zum 400. Mal jährte, nahmen 40 Frauen und Männer diese Strapaze auf sich. Allerdings starteten sie mit der damaligen Burggräfin Edeltraud Stadler an der Spitze von Sulzbach aus. "Hoheits holprige Fahrt zum Witwensitz" titelten wir am 19. Juli 2006. Dabei hatte der Tross unter hochsommerlichen Temperaturen zu leiden. Da hatte es Dorothea Maria vor 411 Jahren leichter: Die Adelige unternahm ihre Reise im November.

Wenn die Wetterfrösche richtig liegen, werden die Reisenden 2017, die sich aus Reitern, Fußvolk und einer Kutschenbesatzung zusammensetzen, temperaturtechnisch kaum leiden müssen: Zwischen 19 und 24 Grad sind angesagt, dazwischen vielleicht ein Gewitterchen. Optimale Bedingungen für einen Fußmarsch über 90 Kilometer, für dessen Organisation übrigens Bernhard Luft und Dieter Gnatzy von der Burgfest-Trommelgruppe verantwortlich zeichnen.

Die aktuelle Burggräfin Pia Liebald geht die Reise auf historischen Spuren entspannt an. "Das ist ein Experiment", sagte sie gestern, genauso wie es ein Experiment gewesen sei, das Amt der Burggräfin anzutreten. Schon alleine wegen dieser Reise habe sie das Amt der Burggräfin angenommen, erklärte sie voller Vorfreude. "Ich freue mich richtig darauf."

Hinfahrt im Bus

Dass Pia Liebald die ganze Strecke in der Kutsche fahrend zurücklegen wird, wie es ihr als Burggräfin zustünde, ist für sie unvorstellbar. "Die ganze Strecke in der Kutsche? Das wäre doch langweilig", meinte sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die erste Etappe führt ab 9 Uhr von Neuburg Richtung Bischofsstadt Eichstätt. Nach Neuburg wird der Tross übrigens mit dem Bus kutschiert. Am Samstag schließlich wartet der längste Streckenabschnitt: 36 Kilometer gilt es von Eichstätt über Titting nach Wengen zu bewältigen. Zwölf Kilometer weniger warten am Abschlusstag auf das Reisevölkchen, wenn es von Wengen nach Hilpoltstein geht. Gegen 16 Uhr wird der Tross in der Burgstadt erwartet. Vom Rathausplatz geht es in Begleitung der Ratsherren hinauf zur Burg, wie Burgfestbürgermeister Josef Lerzer mitteilte. Er selbst werde an der Reise nicht teilnehmen, aber am Empfang in Schloss Neuburg dabei sein. Diese Reise sei Imagewerbung pur für die Stadt Hilpoltstein, sagte er.

Genächtigt wird übrigens in Zelten, die die Rettungsdienste der Stadt wie THW und Feuerwehr zur Verfügung stellen. Auch die Rastplätze sind seit geraumer Zeit ausgewählt. Die erste Übernachtung findet auf dem Sportplatz der Eichstätter Realschule, die zweite auf einer Wiese vor einem Gasthaus in Wengen statt.

An der Burg angekommen, wartet auf die Reisenden am Sonntag eine große Sause mit reichlich Speis’ und Trank.

Natürlich wird auch der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl das Engagement der 60 Frauen und Männer würdigen. Und nicht nur Manfred Seitz als Johann Friedrich wird die Gäste unterhalten.

Pia Liebald wird ihr Festgewand übrigens nur kurze Strecken tragen. Danach steige sie auf ein – historisches – alltagstaugliches Kostüm um, ließ die Burggräfin wissen.

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