Verbrauch senken und dennoch kuschelig warm

3.1.2018, 11:56 Uhr
Verbrauch senken und dennoch kuschelig warm

© Foto: Ole Spata/dpa

Raumtemperaturen: Jeder Mensch hat sein persönliches Empfinden bei welcher Raumtemperatur er sich wohlfühlt. Doch nicht alle Wohnräume benötigen die gleiche Raumtemperatur. So müssen im Hausgang oder in der Küche nicht die gleichen Raumtemperaturen herrschen, wie etwa im Wohn- oder im Esszimmer. Eine einfache Möglichkeit, Heizenergie zu sparen ist, die Innentüren der einzelnen Räume zu schließen und jeden Raum für sich auf seine gewünschte Temperatur zu heizen.

Empfohlene Raumtemperaturen sind im Badezimmer 20 bis 24 Grad, in Wohn-, Kinderzimmer und Büro 20 bis 23 Grad, in Küche und Hobbyräumen 18 bis 20 Grad auf der Toilette reichen 16 bis 18 Grad, im Treppenhaus und Flur können es auch mal nur 15 bis 18 Grad sein. Für jedes Grad höhere Raumtemperatur braucht man durchschnittlich rund sechs Prozent mehr an Heizenergie.

Heizkörper und Heizflächen nicht zustellen oder abdecken: Heizflächen müssen gut und möglichst ungehindert mit Luft durchströmt werden, damit sich die Wärme optimal im Raum verteilen kann.

Andernfalls stellt sich das Thermostat oder die Raumtemperaturregelung höher ein, mit der Folge, dass die Heizungsanlage unnötig mehr Heizungswasser erwärmt. Mehr Heizungswasser zu erzeugen, bedeutet schließlich einen höheren Energieverbrauch und dadurch höhere Heizkosten.

Schimmel vermeiden: Kühle Räume wie Schlafzimmer, Speisekammer oder WC sollte man nicht mit der warmen Luft zum Beispiel aus Küche oder Bad mitheizen. Warme Luft enthält in der Regel viel Feuchtigkeit und diese sucht immer die kühlsten Flächen, wie Fenster und Außenwände. Dort kann es dann in diesen Bereichen zu Tauwasser und in schlimmeren Fällen zur Bildung von Schimmel kommen.

Richtig Lüften: In Räumen mit stickiger Luft fühlt man sich nicht wohl und stickige Luft bedeutet in der Regel auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Der Tipp zum Lüften: Die Thermostate kurzfristig runter drehen. Fenster und Türen ganz öffnen und die Räume in der Wohnung gemeinsam querlüften. Achtung: Nicht zu kurz und nicht zu lange Lüften. Bei zu langer Lüftung kühlen die Wände aus und es muss entsprechend nachgeheizt werden.

Lüften sollte man vor allem im Winter nicht, indem man die Fenster über längere Zeit gekippt lässt. Der Sturz und die Laibungen kühlen so nämlich aus und das wiederum kann zu Schimmelbildung an diesen Flächen führen. Auch für verfrorene Menschen lohnt das Lüften, denn frische, trockene Luft lässt sich schneller und mit weniger Energieeinsatz aufheizen, als feuchte und verbrauchte Raumluft.

Fenster warten: Fenster, Türen und die Heizungsanlage sollten regelmäßig vom Fachmann geprüft und gewartet werden. Wenn die Fenster streifen und sich der Drehgriff sich nicht mehr ganz senkrecht stellen lässt, sollte man aktiv werden. Das sind Anzeichen, dass warme Raumluft unkontrolliert über die Falze entweichen und es bei Wind ziehen kann. Eine einen Millimeter breite und einen Meter lange Fuge kann so viel Heizwärme verlieren, wie eine zehn bis 20 Quadratmeter große Fläche der Außenwand. Sollten die Falzdichtungen defekt sein, können diese vom Fachmann in der Regel leicht und schnell erneuert werden.

Auch die Heizungsanlage selbst sollte regelmäßig überprüft und gewartet werden. Besonders der Kesselbrennraum sollte regelmäßig gereinigt werden, dadurch ist die Wärmeübertragung besser und ein Energieverlust über die Abgase kann durch eine geringere Abgastemperatur verhindert werden. Auch die Heizkörper sollten regelmäßig entlüftet werden. Optimieren kann man auch bei den Einstellungen der Heizkennlinie, den Heizzeiten, dem Zeitraum der Nachtabsenkung und den Zeiten zur Warmwasserbereitung.

Auch einen hydraulischen Abgleich sollte man durchführen und gegebenenfalls eine energieeffiziente stromsparende Heizkreislauf-Umwälzpumpe einbauen. Für diese Maßnahme gibt es derzeit auch Zuschüsse.

Kühlschrank abschalten: In vielen Haushalten sind zwei oder mehrere Kühlschränke ganzjährig in Betrieb und verbrauchen entsprechend viel Strom. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, Getränke und Lebensmittel in der kalten Jahreszeit im Freien, auf der Terrasse oder auf dem Balkon, zu lagern. So könnte man zeitweise immerhin einen Kühlschrank abschalten. Kühlschränke sollten zudem mit möglichst vielen Lebensmittel gefüllt sein, denn dadurch verlieren sie beim Öffnen weniger kalte Luft.

Stromsparen beim Licht: Im Winter sind die Nächte lang und die Lampen brennen entsprechend länger. Man sollte also nur die Lampen einschalten, die auch tatsächlich gebraucht werden.

Ein Tipp der Energie-Berater ist es, auf LED-Leuchtmittel umzurüsten. Eine 6 Watt LED-Birne kann eine 60-Watt-Glühbirne ersetzen. Die Strom- und Kosteneinsparung ist enorm: Wenn die LED-Lampe vier Stunden am Tag brennt, können die jährlichen Kosten um fast 90 Prozent gesenkt werden.

Weitere Informationen gibt es bei der Energie-Beratungs-Agentur Roth im Landratsamt Roth, Telefon (0 91 71) 81-40 00.

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