Vier Stimmen mehr: Thomas Schneider bleibt Bürgermeister in Röttenbach

29.3.2020, 20:27 Uhr
Vier Stimmen mehr: Thomas Schneider bleibt Bürgermeister in Röttenbach

© Foto: Johann Schrenk

Es herrschte eine gespenstische Ruhe im neuen Sitzungssaal des Röttenbacher Rathauses. Ohne Corona hätten sich sicher mehr Interessierte und Neugierige im Rathaus eingefunden, um gemeinsam die Spannung bei der Bekanntgabe der einzelnen Wahlergebnisse zu durchleben. So saßen über eine lange Zeit Herausforderer Christian Riedl (CSU) und der Pressevertreter allein im Saal, bevor gegen 18.30 Uhr einige Bürger dazu kamen und um 18.42 Uhr dann das Ergebnis vom Beamer auf die Leinwand projiziert wurde.

Bei einer überrschend hohen Wahlbeteiligung von 80,4 Prozent (1881 gültige Stimmen von 2338 Wahlberechtigten) erhielt der Amtsinhaber Thomas Schneider (Freie Wähler) 939 Stimmen, das entspricht 50,1Prozent. Knapper hätte es nicht ausgehen können: Nur vier Stimmen weniger (935) erhielt der 31-jährige Herausforderer Christian Riedl (CSU) und damit 49,9Prozent.

Es ging ja schon bei der ersten Bürgermeisterwahl sehr knapp aus. Da lag Christian Riedl mit 15 Stimmen vor Thomas Schneider. Dass es aber so eng würde, damit haben beide Kandidaten nicht gerechnet. Unterschiedlicher hätten sie aber auch nicht reagieren können. Während der Verlierer Christian Riedl keine Anzeichen von Verzagtheit erkennen ließ – im Gegenteil: er sei stolz auf ds Ergebnis –, zeigte sich Gewinner Thomas Schneider vor allem darüber erleichtert, dass "jetzt alles vorbei ist".

Er hätte es nicht länger ertragen können, in der Öffentlichkeit so demontiert zu werden. Seine Persönlichkeit sei derart negativ in der Öffentlichkeit hingestellt worden, und zwar sowohl von der CSU als auch von der SPD. Noch ein kurzes Durchatmen, und dann trat der erfahrene Politiker wieder in den Vordergrund: "Eine knappe Mehrheit ist auch eine Mehrheit."

Dass es so eng zugegangen sei, habe ihn schon überrascht. Das Ergebnis zeige aber auch, dass in der Bevölkerung Änderungswünsche für die Gemeindepolitik bestehen, dem wolle er in seiner defintiv letzten Amtsperiode gern gerecht werden.

Christian Riedl betonte in seinem Statement gegenüber unserer Zeitung, dass er nicht enttäuscht sei. Er habe in diesem Wahlkampf an der Seite seines Teams und seiner Familie viel hinzugelernt. Er gratuliere Thomas Schneider, der zu diesem Zeitpunkt noch mit seiner Familie bei der Vesper in der Bruder-Klaus-Kapelle war und erst später kam. Doch nach einem kurzen Innehalten fragte Riedl dann doch verschmitzt: "Verdammt, wo sind diese vier Stimmen nur "liegen geblieben"?

Ohne Wahlparty und großes Aufsehen endete dieser Wahlabend so unspektakulär wie er begonnen hat: mit einer Handvoll Beteiligter und Interessierter, die noch immer staunend auf die an der Leinwand eingespielten Ergebnisse schauten.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare