Vom Politikstudenten zum Challenge-Sprachrohr

5.7.2019, 10:00 Uhr
Vom Politikstudenten zum Challenge-Sprachrohr

© Foto: Claudia Weinig

Er ist der jüngste Neuzugang im "Team Challenge" um die Veranstalterfamilie Walchshöfer. Am Sonntag ist er zum ersten Mal nicht als Zuschauer am Rande dabei - sondern mitten drin im Geschehen. Seit Anfang des Jahres ist der 30-Jährige verantwortlich für die Medienarbeit des Challenge Roth.

Davor arbeitete der studierte Politikwissenschaftler in der Unternehmenskommunikation des Erlanger Frauenhofer Instituts. Hatte er bis Ende vergangenen Jahres genau genommen rund 1000 Kollegen, sind es jetzt nur noch acht im festen Team; plus einer Reihe von "Freien". Doch man kennt sich in Roth. Jeder jeden. Da gibt es deshalb auch mal die gemeinsame Mittagsrunde im Besprechungszimmer mit dem spontan geholten "Asia-Menü-für-alle".

Arbeit auf Zuruf

Nicht der einzige Unterschied: Stand eine Pressemitteilung zum Thema "Satellitenkommunikation" an, musste sich Wörrlein in seiner Frauenhoferschen Zeit – allein fachlich bedingt – erst einmal selbst innerhalb des Instituts bei den entsprechenden Ingenieuren schlau machen; dann wurde der Artikel fachlich abgesegnet, ehe er "raus" ging.

"Hier beim Team Challenge geht vieles auf Zuruf über den Schreibtisch. Die Wege sind naturgemäß einfach viel kürzer", zieht der Media-Mann einen Vergleich zwischen seinem alten und seinem neuen Job. Und: "Wenn man selbst begeisterter Sportler ist, dann kann man vieles, was von Athleten-Seite an uns herangetragen wird, auch leichter beurteilen und darauf reagieren."

Vor allem in den Sozialen Netzwerken ist der junge Mann Ansprechpartner für die "Community". Tatsächlich sind – neben der offiziellen Website www.challenge-roth.de – Facebook, Twitter und Instagram in der Challenge-Unternehmenskommunikation ein wesentlicher Bestandteil.

Erster Marathon 2012

Es ist der direkte Draht zwischen der Rother Schaltzentrale, zugleich "Herz" und "Verstand" des Challenge, und denen, die zwischen Roth selbst und den Fidschi-Inseln für ihre Leidenschaft "Triathlon" leben. Oft auch dafür leiden und dabei vom Finish im Zielstadion träumen. Heiko Wörrlein arbeitet mit PC und Handy dafür, dass sich möglichst viele "da draußen" diesen Traum wahr machen können. Abseits von "Schwimm-Neo", Rennmaschine und Laufschuhen

Denn dafür, dass ein Wettkampf für den Athleten gut läuft, gehört mehr als konsequentes Training dazu. Das weiß Wörrlein spätestens seit seinem ersten Marathon im Oktober 2012 in Frankfurt. Wie er dazu kam – darüber schüttelt der Nürnberger heute noch den Kopf. Auch dabei spielt der Rother Challenge eine Rolle.

Wörrlein, der aus einem Dorf bei Dinkelsbühl stammt ("Dort spielen alle Fußball. Ausdauersport war und ist bei uns eigentlich kein Thema"), hatte im Juli 2012 spontan beschlossen, mit einem Freund zum Solarer Berg zu radeln. Abgesehen davon, dass es "viel weiter war als wir uns das gedacht hatten", erinnert er sich noch gut daran, wie ihn die Atmosphäre dort "echt geflasht" hat. "So eine Stimmung. Bei uns. Mitten in Franken. Einfach unglaublich", blickt Wörrlein zurück, der damals in Erlangen studierte.

Von dem Sport-Hype angesteckt, ging Wörrlein kurze Zeit später "einfach so" auf die Uni-Laufbahn und lief "einfach mal los". Nur "um zu schauen, was ich so schaffen kann." Die schnell heruntergeladene Lauf-App zeigte am Ende dieser Spontan-Einheit einen Halbmarathon an. Aus dem Stand heraus war Wörrlein also 21 Kilometer gelaufen!

"Unbeschreiblich gut"

Von einer Freundin hörte er vom Frankfurter Marathon, meldete sich spontan an und finishte nur knapp drei Monate nach seinem ersten langen Lauf in 3:56 Stunden. "Medizinisch sicher nicht sinnvoll. Aber das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich gut. Obwohl ich mich in meinem Leben noch nie so kaputt wie damals gefühlt habe."

Dennoch: Heiko Wörrlein war angefixt, läuft nun bis zu 3000 Kilometer im Jahr und hat seit dem zehn Marathons absolviert. Inzwischen auch mit Zeiten unter drei Stunden. Allerdings ist sein Lauf-Pensum in den vergangenen Monaten etwas weniger geworden; und das Arbeitspensum dafür mehr, gibt der Team Challenge-Neuzugang unumwunden zu.

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