Vom Sturm getroffen

7.2.2021, 14:50 Uhr
Vom Sturm getroffen

© Archiv-Foto: Stadt Roth

Dass das Dach des Schulhausfoyers vom Sturm zerstört wurde, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Wie Stadtbaumeister Wolfgang Baier vor dem Bauausschuss darlegte, gab es schon vor dem August 2019 Probleme. Die Glasflächen waren nicht mehr dicht, Wasser drang ein und nagte an der Holzkonstruktion. Als Sonnenschutz diente nur ein Sonnensegel, das man unter den Glasdachflächen aufgespannt hatte.

Mit der Versicherung kam die Stadt, so Baier, in den eineinhalb Jahren seit dem Sturmschaden immer noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis, welcher Betrag nun bezahlt wird. Die Verwaltung geht allerdings davon aus, dass mindestens der Austausch der beschädigten Gläser bezahlt wird – etwa 55 000 Euro. Da es sich aber um einen "Großschaden" handle, sei wohl mit 75 000 Euro zu rechnen.

Doch das Stadtbauamt empfiehlt, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und das Dach richtig zu reparieren. Infrage komme der Austausch der gesamten Verglasung für das Dach und die Seitenwände für 195 000 Euro. Die Holz- und Stahlkonstruktion bleibe dabei erhalten. Problem: Wenn die schräge Dachfläche weiterhin komplett verglast bleibe, "sind langfristig wieder Probleme mit der Dichtigkeit zu erwarten".

Nächste Möglichkeit: Nicht nur die gesamte Verglasung, sondern auch die Stahlkonstruktion wird erneuert. Aber auch da – die Kosten lägen bei 28 5000 Euro – wären Dichtigkeitsprobleme nicht beseitigt.

"Normales" Dach bauen

Also schlägt das Bauamt vor, die Verglasung mitsamt der Stahlkonstruktion abzubauen. Nur die seitliche Verglasung werde erneuert und ein "normales" Dach gebaut. So seien keine undichten Stellen mehr zu erwarten und kein zusätzlicher Sonnenschutz nötig. Die Kosten dafür: 300 000 Euro, beim Anrechnen der Versicherungssumme bleiben 225 000 Euro.

Eine PV-Anlage auf dem Dach, wie Dr. Holz (Die Grünen) anregte, sei bereits im Gespräch. Das Einbinden der Schule in die Entscheidung sei dagegen schwierig, gab Bürgermeister Ralph Edelhäußer angesichts der vier Varianten zu bedenken. "Und wir sind halt der Sachaufwandsträger." Wenn jedoch von dort "größte Widerstände" kämen, werde der Ausschuss erneut gefragt. Eine Bitte von Markus Würth (Freie Wähler): ob man zumindest einzelne Oberlichter einbauen könne? Baier versicherte: Für ausreichend Beleuchtung werde auf jeden Fall gesorgt.

Einstimmig entschied man sich für die Empfehlung des Bauamts, die teuerste Variante. Trotzdem sei das keine Luxusvariante, stellte Edelhäußer klar: "Es gibt nicht viele Schulen, die so lange so gut dastehen."

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