Von oben sieht man Feuer eher

24.5.2019, 11:00 Uhr
Von oben sieht man Feuer eher

© Foto: Fliegervereinigung Schwabach

Die Luftrettungsstaffel existiert nur in Bayern und ist Bestandteil des Katastrophenschutzes. Insgesamt stehen 159 Flugzeuge und 300 ehrenamtliche Piloten aus Flugvereinen dem Freistaat Bayern zur Verfügung, auf welche er im Katastrophenfall, beziehungsweise zur Abwendung von Gefahr, zugreifen kann.

Das Jahr 2018 war auf Grund der klimatischen Bedingungen ein Rekordjahr. 747 angeordnete Einsätze mit einer Gesamtflugzeit von 1043 Stunden zeigen die Leistung der ehrenamtlichen Piloten deutlich. Angeordnet werden Einsätze von der Regierung bei hoher Waldbrandgefahr. Die Piloten fliegen ehrenamtlich, bekommen dafür kein Geld. Die Fliegervereine bekommen eine Aufwandsentschädigung für angeordnete Einsatzflüge, welche Sprit und Einsatz des Flugzeugs ausgleicht.

Brände frühzeitig melden

Bei den Piloten der Fliegervereinigung Schwabach, welche im Rahmen der Luftrettungsstaffel aktiv sind, handelt es sich um besonders erfahrene Piloten. Pilot für die Luftrettungsstaffel kann nur werden, wer 200 Stunden als verantwortlicher Flugzeugführer tätig war. In Schwabach sind dies neun Einsatzpiloten, wovon zwei sogar Berufspiloten sind. Die Flugzeuge sind für den Digitalfunk des Katastrophenschutzes ausgerüstet. Die Fliegervereinigung Schwabach stellt aktuell drei Flugzeuge zur Verfügung.

Im Einsatzfall besteht die Besatzung eines angeordneten Flugs aus einem Piloten, einem Feuerwehrmann und einem Förster. Zu Beginn jeder Saison trainiert die Luftrettungsstaffel die Luftbeobachter (Feuerwehrmann und Förster). In diesem Jahr fand dieses Training am 12. April in Weißenburg statt. Die Fliegervereinigung unterstützte bei der Übung mit zwei Flugzeugen und drei Einsatzpiloten.

Im letzten Jahr beteiligte sich der Stützpunkt Schwabach-Büchenbach an der großen Feuerwehrübung "Herbstwald" im September, welche am Heidenberg stattfand. Hier wurde von den Feuerwehren Büchenbach und Kammerstein mit einer Rauchpatrone ein Waldbrand simuliert. Aufgabe war, den vom Flugzeug entdeckten Brand an die integrierte Leitstelle zu melden und die Rettungskette auszulösen. Die Übung konnte mit Erfolg abgeschlossen werden.

Da es sich bei Mittelfranken um ein Gebiet mit eher trockenen Sandböden und geringerem Niederschlag handelt, ist eine entsprechende Frühwarnfunktion besonders wichtig. Die Aufgabe der Luftrettungsstaffel am Flugplatz Schwabach zeigt, dass die Fliegervereinigung neben dem Luftsport auch eine wichtige Funktion für die Allgemeinheit und den Katastrophenschutz erfüllt. Denn so können Brände frühzeitig erkannt und womöglich noch im Keim erstickt werden.

Keine Kommentare