Vorzeit wurde in Thalmässing lebendig

24.5.2019, 06:00 Uhr
Vorzeit wurde in Thalmässing lebendig

© Eva Schultheiß

Zusammen mit Peter Heckel konnten Besucher ausprobieren, Pfeile mithilfe von Speerschleudern abzuwerfen. Da der Wurfarm durch die Schleuder verlängert wird, fliegt der Pfeil sehr weit. Heckels Rekord liegt bei 80 Metern. Etwa 50 Meter schaffte einer der Besucher auf Anhieb, "ein Naturtalent", waren sich die Zuschauer einig.

An Herbert Lehmeyers Stand bewunderten die Besucher die vielfältigen Bronze-Anhänger und -Werkzeuge, die er alle selber gefertigt hatte. Er schmolz dabei Kupfer und Zinn in seiner Esse zu flüssiger Bronze. In Formsand drückte er verschiedene Formen und kratzte Gießkanäle. Dann füllte er die heiße Bronze ein. Nur wenig später erschienen beim Öffnen der Formen die golden glänzenden Bronze-Objekte.

Gleich doppelt aktiv war Thomas Haucke. Zum einen präparierte er wie schon so oft Versteinerungen, aber neu führte er auch vor, wie man einst Feuer schlug, als es noch keine Streichhölzer und Feuerzeuge gab: Mit Feuereisen schlug er Funken und fing diese mit einem Zunderschwamm auf. Mit dosiertem Blasen brachte er die Funken zum Rauchen und dann zum Brennen.

Bei Christel und Rudolf Osthof konnte man sich eine Kette nach Wunsch auf ein Lederband auffädeln: Verschiedene Perlen, auch aus Glas oder Bernstein oder lange Tierzähne standen zur Auswahl.

Hilde Weglöhner und Enkelin Anna-Lena boten vielerlei Fossilien zum Kauf an. Lisa Loy stellte durch Brettchen-Weberei farbenfrohe Bänder her, mit denen früher die Kleidung verziert wurde. Für Kinder hatte sie Wollreste und einige Holzgestelle mitgebracht, auf denen diese sich bunte Bändchen webten.

Paula Waffler zeigte, wie mit Naturmaterialien Wolle gefärbt wurde und hatte Stränge in verschiedenen Gelb-, Orange- und Rottönen mitgebracht. Kleine Schildchen informierten die Besucher, womit sie diese gefärbt hatte.

Wie in jedem Jahr beliebt war das Malen mit Erdfarben mit Regina Albrecht und Ursula Klobe. Dazu rieben die Kinder auf flachen Steinen Holzkohle und Erdknollen fein und verrührten das Pulver gut mit Wasser. Damit bemalten die Kinder Kalkplatten, nach bereit gestellten Vorlagen oder frei nach ihrer Fantasie. Bei Eva Schultheiß rauchte ein Lehmofen. In einer Schüssel hatte sie Brotteig mitgebracht, dazu Zutaten und Gewürze, die es in vorgeschichtlicher Zeit in der Region gab wie Mohn, Kümmel oder Thymian.

Gern formten die Kinder kleine Fladen und bestreuten sie. Weil sie im heißen Ofen rasch fertig gebacken waren, ließen sich die Kinder die warmen Fladen gleich schmecken.

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