Wald-Kita Allersberg: Wald und Streuobstwiese bieten Räume und Träume

4.12.2014, 06:00 Uhr
Wald-Kita Allersberg: Wald und Streuobstwiese bieten Räume und Träume

© Foto: Reinhold Mücke

Den ganzen Nachmittag über herrschte ein eifriges Kommen und Gehen. Viele Eltern waren zusammen mit ihren Sprösslingen vor Ort, um sich über das neue Angebot zu informieren. Aber auch jede Menge Omis und Opis waren dabei. Sie nahmen viele Eindrücke mit. Die Kinder fühlten sich richtig wohl in der natürlichen Umgebung auf der Streuobstwiese und dem angrenzenden Wald, wo sie auch jede Menge Auslauf haben und sich ihnen Möglichkeiten zuhauf bieten. Nadine Nöller und Chiara Liepold, die beiden Leiterinnen und Sozialpädagoginnen, waren den ganzen Nachmittag über gefragt, wurden mit Fragen gelöchert und erteilten gerne Auskünfte.

Für Kinder von zweieinhalb bis zu zwölf Jahren ist die Tagesstätte gedacht. Bis zu zehn Kinder sind dort bereits vertreten, zur Hälfte aus Allersberg direkt und zur anderen Hälfte aus Orten und Gemeinden der Umgebung. Sie ist auch als Hort gedacht, sodass am Nachmittag Grundschüler dazu stoßen. Offen ist von 7.30 bis 15.30 Uhr, bei Bedarf auch länger.

„Dass die Waldkindertagesstätte in Allersberg ihr Domizil aufgeschlagen hat, liegt wohl an den schnellen und zügigen Entscheidungen“, freute sich Bürgermeister Bernhard Böckeler und lobte die schnelle Entschlusskraft des Marktgemeinderates in seiner neuen Zusammensetzung. Denn schon in der konstituierenden Sitzung am 5. Mai wurden die positiven Signale gesetzt, der Bedarf anerkannt und das Grundstück zur Verfügung gestellt. Das hatte der Markt erst wenige Jahre zuvor erworben und sah in dem neuen Zweck eine gute Nutzungsmöglichkeit.

Kurz darauf gab es eine erste Info-Veranstaltung des künftigen Trägervereins Buchenzauber. Es waren auch glückliche Umstände, gestand der Bürgermeister bei seiner Ansprache. Denn schon einige Monate zuvor war er von Christian Wiest wegen eines Waldkindergartens angesprochen worden, verschiedene vorbereitende Gespräche schlossen sich an.

Und auch die beiden jetzigen Leiterinnen hatten Interesse an der Einrichtung in Allersberg, aber auch in anderen Kommunen des Landkreises Roth gezeigt.

„In Allersberg ging es am schnellsten und das Grundstück war ideal für diese Zwecke“, bescheinigten Nadine Nöller und Chiara Liepold, die beide auch Vorsitzende des Trägervereins sind.

„Und dann ging es Schlag auf Schlag“, erinnerte Böckeler. Das sahen auch Nöller und Liepold so und dankten ausdrücklich auch den Behörden, allen voran dem Landratsamt für die zügigen Genehmigungen. Christian Wiest war wieder in erster Reihe gefragt. Er kümmerte sich um alle notwendigen Vorbereitungen, damit der Betrieb im September begonnen werden konnte und auch, zusammen mit weiterer Unterstützung, dass bald die Schutzhütte und die Kompost-Toilette aufgestellt werden konnten.

Da brachten sich auch die Jäger der Reviere aus Altenfelden, Ebenried und Göggelsbuch mit ein, hob Böckeler lobend hervor, weil alles in Eigenleistung erstellt wurde. So hatten auch die Leiterinnen viele Dankesworte auf Lager für Christian Wiest, die Jäger und die weiteren Helfer. „Ohne die vielen Helfer könnten wir heute nicht da stehen“, banden sie auch weitere helfende Hände von Eltern mit ein.

Als anfangs die Hütte noch nicht stand, war noch einiges zu überbrücken. Aber auch da funktionierte alles und halfen viele mit, dass es auch ohne das schützende Dach ging. Auch für Ilse Hoffinger vom Landratsamt, die das Projekt von Anfang an wohlwollend begleitet hatte und ebenso zum Eröffnungsfest gekommen war, hatten die Betreuerinnen einen besonderen Dank auf Lager.

Dann waren die Kinder dran. Sie hatten sich schon längst wieder ihre Beschäftigungen gesucht, statt den langweiligen Reden zuzuhören – aus ihrer Sicht. Für sie waren überhaupt alle möglichen Betätigungsmöglichkeiten vorbereitet, denn schließlich wollte man mit dem Eröffnungsfest auch Werbung für die neue Einrichtung betreiben.

In einem kleinen Spiel demonstrierten sie den Tagesablauf in der Waldkindertagesstätte, vom Eintreffen am Brünnele, dem Fußweg von einigen hundert Metern in die Einrichtung, den verschiedenen Mitmachaktionen auf dem Weg und den abwechslungsreichen Alltag auf dem Gelände und der tollen Natur drum herum. Voller Begeisterung waren die Kinder zusammen mit den beiden Leiterinnen beschäftigt, um den Eltern und den vielen Interessierten ihr vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen. Dafür hatten sie sogar schon Bilder angefertigt, die sie begeistert in die Höhe hoben, zudem ahmten sie die Tierlaute in der Nachbarschaft nach.

Denn die Ziele der neuen Waldkindertagesstätte sind die Förderung der Basiskompetenzen: des Sozialverhaltens, des Selbstbewusstseins, von kognitiven und sprachlichen Leistungen, der ästhetischen Bildung, von Fantasie und Kreativität und der Motorik, wie es in einem Faltblatt der neuen Einrichtung heißt.

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