Wenn der Wind fehlt, heißt‘s „ordentlich rennen“

29.9.2014, 06:00 Uhr
Wenn der Wind fehlt, heißt‘s „ordentlich rennen“

© Foto: Tobias Tschapka

„Heute Morgen hatten wir einen guten Wind, aber da war leider noch kein Drachenfest“, erzählt Sigi Elsner von den Kiteflyern, ein loser Zusammenschluss begeisterter Drachenfreunde aus ganz Mittelfranken. Seine Organisation richtet für die Stadt Hilpoltstein schon seit 23 Jahren das Drachenfest aus. Oft herrschte Flaute, schönes Wetter hingegen war fast immer.

Auch heuer wieder beteiligte sich die Freiwillige Feuerwehr Heuberg und das THW an der Organisation, ebenso wie das „Zeitkonto Kind“, welches Kinderschminken und andere Aktionen für Kinder anbot. Außerdem führte Max Wittmann die Kinder in die Geheimnisse des Jonglierens ein.

Die Kinder waren es auch, die trotz der Flaute am Samstagnachmittag die Drachen in die Luft bekamen. „So lange man ordentlich rennt und seinen Drachen hinter sich herzieht, bekommt man ihn auch kurzzeitig in die Höhe“, weiß Elsner. In der Tat flitzten unzählige Kinder quer über die Wiese und freuten sich über ihren Erfolg. Manche machten es aber auch ganz geschickt und ließen ihre Eltern rennen. „Du musst schneller laufen, Papa“, rief ein kleiner Junge vorwurfsvoll seinem keuchenden Erziehungsberechtigten hinterher. Zu Elsner kamen aber auch viele Kinder, die Fragen rund um die Drachensteigerei hatten. „Da muss man ihnen schon mal erklären, dass sie gegen den Wind laufen müssen, aber viele finden auch einfach nur unsere großen Drachen toll“, so Elsner. Diese „großen Drachen“ gab es in allen Farben und Formen, nur tummelten diese sich leider nicht am blauen Himmel, sondern lagen auf der grünen Wiese. Was den Vorteil hatte, dass man sich die bunten Kunstwerke einmal ganz aus der Nähe anschauen kann, denn auch die Details der Konstruktionen faszinierten längst nicht nur die Kinder.

Aber am schönsten sind die Drachen trotzdem, wenn sie hoch oben in der Luft hängen. Ein paar schafften es tatsächlich, sich dort zu halten. Wie der prächtige Drache, den die Silhouette der Nürnberger Burg ziert. Von einem anderen blickte ein etwas unheimliches Augenpaar auf die ameisengleichen Drachenfestbesucher hinab.

Lustiger war dann schon der Drache mit dem Clowngesicht, und dann gibt es natürlich auch den Klassiker: Drachen, bedruckt mit Drachen. Zur Familie der chinesischen Drachen zählt der Centipede, ein rund 45 Meter langes Ungetüm, welches die Kiteflyers mit Hilfe unzähliger Kinder kurzzeitig in die Luft beförderten. An dessen Spitze ist ein prächtiger Drachenkopf, der die Aufmerksamkeit von Jung und Alt auf sich zieht.

Am Abend gab es dann wieder eine tolle Feuerschau mit dem Flammenartisten Eberhard Wolter sowie das Nachtfliegen mit beleuchteten Drachen der Kiteflyers. Am Sonntag ging das Drachenfest schon am Vormittag los, und einmal mehr war die Sonne allen Drachenfreunden wieder gut gewogen, während der Wind sich nicht blicken ließ.

 

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