Wer will PV-Anlagen bauen?

23.3.2021, 17:00 Uhr
Wer will PV-Anlagen bauen?

© Archiv-Foto: Robert Gerner

Wer den Zuschlag für den Bau der Sonnenkraftwerke erhält, ist noch nicht ganz sicher. Mit großer Mehrheit beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zunächst einmal einen Kriterienkatalog. Potenzielle Investoren müssen nun Punkte sammeln. Wer am meisten Punkte hat, der erhält den Zuschlag.

Die Pioniere

Eine Freiflächen-Anlage gibt es schon auf Gemeindegrund. Zwei Abenberger und ein Spalter Hobby-Energiewende-Enthusiasten haben auf einer aufgelassenen Sandgrube und auf einem benachbarten Acker bei Bechhofen etwa fünf Hektar mit Panelen bestückt (wir berichteten). Die Anlage ist seit einigen Jahren immer weiter gewachsen. Im Mai soll der zuletzt erweiterte Teil ans Netz gehen.

In vielen Gemeinden stehen die Investoren für solche Freiflächen-Anlagen derzeit Schlange. Abenberg will diesem Beitrag zur Energiewende nicht im Weg stehen, im Gegenteil. Die Stadt beziehungsweise der Stadtrat will die Entwicklung aber steuern.


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In zwei Stadtrats- und zwei Sonderstadtratssitzungen haben die Kommunalpolitiker deshalb mithilfe verschiedener Experten einen Kriterienkatalog erarbeitet, den die Investoren erfüllen müssen.

Nicht im geschützten Bereich

Wichtig: Die Anlagen dürfen nicht in geschützten Gebieten entstehen, sie dürfen keine gefährdeten Arten verdrängen und keinen Wald er-
setzen. Auch Wasserschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete und besonders sensible Bereiche – Beispiel Blickrichtung zur Burg – scheiden aus.

Wer diese Vorgaben erfüllt und an passende Flächen kommt, der kann sich ans Punktesammeln machen. Punkte gibt es zum Beispiel, wenn die Anlage auf Konversionsflächen wie früheren Schuttgruben entsteht oder wenn sie auf bereits versiegelten Flächen gebaut wird. Einen Bonus gibt es darüber hinaus für eine möglichst große Bürgerbeteiligung, für eine Anlage, die Natur- und Artenschutz fördert sowie für eine naturnahe Bewirtschaftung der Anlage.

Strittig im Stadtrat waren letztlich zwei Punkte. Erstens: Wie weit sollen die Sonnenkraftwerke von der Wohnbebauung entfernt sein? 200 Meter sah der Verwaltungsvorschlag vor, 500 Meter mahnten einige Stadtratsmitglieder an. Am Ende traf sich die Mehrheit – gegen drei Stimmen – in der Mitte (350 Meter).

Zweitens: Wie groß darf eine einzelne Anlage werden? 10 Hektar maximal, lautete der Verwaltungsvorschlag. Fünf Hektar, schlug Markus Hofmann für die CSU vor, damit am Ende bei den zur Verfügung gestellten 15 Hektar zumindest drei Bewerber zum Zug kommen könnten. Die Mehrheit favorisierte den Verwaltungsvorschlag. Lieber größere, dafür insgesamt weniger Anlagen, so deren Argument.

Bis 30. September bewerben

Und so geht es weiter: Von 1. April bis 30. September können Interessenten ihre Bewerbungen bei der Stadt abgeben. Bis 15. Oktober will die Verwaltung die Bewerbungen auswerten. Vergeben werden soll in der Oktober-Sitzung am 25. Oktober. Wie schnell danach gebaut werden kann, ist noch offen.

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