Werner Rupp: Heimische Wellen und Weite

7.8.2015, 18:27 Uhr
Werner Rupp: Heimische Wellen und Weite

© Foto: Beate Windisch

Wenn die Sonne untergeht, wenn die Liegewiese nicht mehr ganz so voll ist, wenn es ruhig wird am See, dann ist Werner Rupp besonders gerne hier. Grashof liegt dann noch in der Abendsonne, die sich auf dem Rothsee spiegelt. Zeit, um zur Ruhe zu kommen.

Wann diese Liebe zum Rothsee begonnen hat, kann der 57-Jährige heute gar nicht mehr sagen. Vielleicht in der Zeit, als er auf einer seiner Fahrradtouren von seinem Wohnort Roth bis zur Tante nach Neumarkt über Wendelstein, am Kanal entlang, über Freystadt (da ist er geboren) und Allersberg (da ist er aufgewachsen) am Rothsee Station gemacht hat. Vielleicht auch, als er hier mit seiner Frau Doris und den seinerzeit noch kleinen Töchtern zum Baden herkam. Vielleicht auch, weil sowohl seine Heimat Allersberg als auch seine Wahlheimat Roth am See liegen, das Wasser quasi beide verbindet. Wer weiß...

Seither ist Werner Rupp regelmäßig am Rothsee, mal alleine, mal mit seiner Frau — die mittlerweile erwachsenen Töchter sind bereits aus dem Haus. Die Seeterrasse, der Kinderspielplatz, der behindertengerechte Zugang zum Wasser – „Grashof ist ein Ort der Begegnungen“, sagt Rupp. Auch einer zum Abschalten vom Arbeitsalltag. Seit 2006 ist der Betriebswirt Vorstand der Rother Kreisklinik, da sind lange Arbeitstage nicht selten. Dann kommt er abends gerne ans Wasser, manchmal schnell mit dem Auto, noch lieber aber entschleunigt mit dem Fahrrad. Radfahren sei für ihn, so Rupp, „die schönste Freizeitbeschäftigung“.

Deshalb schwingt sich Rupp so oft es geht in den Sattel. Jeden Donnerstag zum Beispiel, dann trifft sich nach Feierabend die Fahrradgruppe, fährt mal an den Rothsee, um in Grashof ein Bier zu trinken, aber auch mal nach Spalt oder auf dem Gredl-Radweg.

Einmal im Jahr macht Rupp mit Freunden einen Fahrradurlaub. Dann werden die Satteltaschen auf das 20 Jahre alte Trekkingrad gepackt und es geht über die Alpen. Die Brennerroute, den Alpe-Adria-Radweg, über den Reschenpass. Zwischen 80 und 100 Kilometer sind die Tagestouren lang, am Abend wird eingekehrt. Es gehe schließlich nicht nur um die sportliche Herausforderung, er sei immer auch „Genussmensch“, so Rupp: Radfahren, genießen, abschalten.

Noch mehr Spaß macht ihm das Radeln, wenn es am Wasser entlang geht. An Iller, Isar, Inn sind Doris und Werner Rupp schon unterwegs gewesen – und die 55 Kilometer rund um den Chiemsee seien eine ideale Tagestour, sind sich beide einig.

Manchmal aber geht es auch weiter weg. Zu Pfingsten waren die Rupps in Süditalien, eine Woche in der Nähe von Neapel. Da sei es auch ganz schön, sagt Werner Rupp. Noch lieber aber ist er hier, in Bayern, am See, bei Grashof, wenn am Abend nicht mehr so viele Badegäste da sind; wenn Birkach schon im Schatten liegt, Grashof aber eben noch nicht; wenn man einfach auf das stille Wasser schauen kann – „dann ist das wunderschön“.

 

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