Windräder bei Jahrsdorf: Eine Vorrangfläche weniger?

28.11.2013, 16:19 Uhr
Windräder bei Jahrsdorf: Eine Vorrangfläche weniger?

© HiZ-Archiv/Windisch

Der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl nahm den Besuchern der Bürgerversammlung ziemlich schnell den Wind aus den Segeln. Denn schon zu Beginn seiner Ausführungen erklärte er, dass er die Bedenken der Jahrsdorfer hinsichtlich einer Umzingelung durch Windräder bereits der Regierung von Mittelfranken mitgeteilt habe — als unmittelbare Reaktion auf den Eilantrag des „Arbeitskreises zur Erhaltung von Lebensraum und Lebensqualität in unserem Jahrsdorf“. Tenor: Sollte der regionale Planungsverband auf die Vorrangflächen westlich von Jahrsdorf und östlich dieses Ortsteils zwischen Meckenhausen und Pierheim bestehen, müsste die Vorrangfläche bei Mindorf an der Grenze zur Marktgemeinde Thalmässing herausgenommen werden.

Empfehlung an Stadtrat

Mahl betonte aber auch, dass die Fläche bei Mindorf nicht nur die größte, sondern auch die für Windkraftnutzung geeignetste sei. Doch nur mit einem Verzicht auf diese Fläche sei zu gewährleisten, dass Jahrsdorf nicht von Windrädern eingekreist werde. Diese Empfehlung werde er auch dem Stadtrat geben, der sich im Januar im Zuge des Beteiligungsverfahrens mit diesem Thema beschäftigen werde.

Was den aktuellen Bauantrag für ein rund 200 Meter hohes Windrad 800 Meter westlich von Jahrsdorf angeht, erklärte Bürgermeister Mahl, dass sich der Investor Helmut Grimm nicht aus dem Projekt zurückziehen werde. Dies habe der Nennslinger Projektant auf Nachfrage betont. Allerdings bleibe angesichts der Diskussionen, die derzeit im Rahmen der Bildung einer Großen Koalition geführt werden, abzuwarten, ob eine Windkraftanlage bei Jahrsdorf unter neuen Konstellationen noch wirtschaftlich sei. Wenn die Einspeisungsvergütung tatsächlich gekürzt werde, „könnte ich mir vorstellen, dass der Investor den Bauantrag zurückzieht“, sagte Mahl gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

Eine Höhenreglementierung für Windräder auf 120 Meter, wie sie der Jahrsdorfer Ortssprecher und Stadtrat der Freien Wähler, Alfred Waldmüller, nach eigener Aussage schon vor Jahren vorgeschlagen habe, schloss Mahl kategorisch aus. „Das wäre Verhinderungsplanung.“ Walter Landkammer, Sprecher des „Arbeitskreises zur Erhaltung von Lebensraum und Lebensqualität in unserem Jahrsdorf“ bedauerte es, dass der Investor in keinster Weise mit sich reden lasse. „Grimm geht über Leichen“, warf er dem Investor vor, wirtschaftliche Interessen vor menschliches Wohl zu stellen.

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