Kataster

Wohnungsbau: In Roth wären 42 Hektar frei

13.6.2021, 17:00 Uhr
In Deutschland fehlt Wohnraum. In Roth könnten 42 Hektar bebaut werden, ohne ins Umland weichen zu müssen - wenn denn die Eigentümer willig wären.

© Fotostand/K. Schmitt via www.imago-images.de In Deutschland fehlt Wohnraum. In Roth könnten 42 Hektar bebaut werden, ohne ins Umland weichen zu müssen - wenn denn die Eigentümer willig wären.

Für dieses Baulückenkataster gab der Rother Bauausschuss grünes Licht; er wird eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat abgeben. Im Hinblick auf eine weitere Aktivierung von Baulücken soll die Veröffentlichung der entsprechenden Grundstücke - sofern die verkaufsbereiten Eigentümer zustimmen - auf der Homepage der Stadt Roth umgesetzt werden.

Darüber hinaus will die Stadtverwaltung künftig Bauberatung anzubieten, um Wohnbebauung sowie eine mögliche Erhöhung der Verkaufsbereitschaft voranzutreiben.

1,6 Hektar stünden bereit

Eine Eigentümerbefragung sei nun abgeschlossen und ausgewertet. „Die Rückmeldequote lag bei 79 Prozent“, informierte Michaela Schachlitz vom Sachgebiet Stadtplanung den Bauausschuss. Durch die hohe Anzahl an Rückläufen könne man aussagekräftige Schlüsse ziehen. „Bei 333 Fragebögen wurde keine Verkaufsbereitschaft geäußert“, bedauerte Schachlitz. Die Eigentümer von 24 Baugrundstücken signalisierten jedoch, sich von Grund und Boden trennen zu wollen. Die Hälfte dieser Grundstücksbesitzer habe bereits einer Veröffentlichung im Rother Baulückenkataster zugestimmt. Dies entspreche einer möglichen bebaubaren Fläche von rund 16.000 Quadratmetern.


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Als wesentliche Gründe für eine Nichtbebauung wurden in den Fragebögen finanzielle Gründe und „kein Bedarf“ aufgeführt. Viele Grundstücksbesitzer gaben darüber hinaus an, ihre Flächen für nachkommende Generationen freihalten zu wollen.

„Die Erfassung hat gezeigt, dass diese Grundstücke trotz hohen Bedarfs und trotz daraus resultierender sehr hoher Grundstückspreise nicht in nennenswertem Umfang auf den Markt gebracht werden und somit nicht bebaut werden können. Dennoch sollten konkrete Maßnahmen für diese Baulücken eingeleitet werden, um eine mögliche Impulswirkung zu erhalten“, erläuterte Schachlitz.

Leider keine Grundsteuer C

„Die Grundsteuer C hätte einen Ansatz geboten, um Flächen für den Wohnungsbau zu mobilisieren. Damit könnten baureife Grundstücke, solange sie nicht bebaut sind, mit einem eigenen Hebesatz belegt werden. Die Einführung dieser Steuer auf unbebaute Baugrundstücke wurde von der Staatsregierung diskutiert, fand aber im Landtag keine Mehrheit. Aus Sicht des Stadtbauamtes wäre dieses Instrument gut geeignet für eine Mobilisierung der Baulücken gewesen“, hieß es im Ausschuss. Ferner habe die Stadt Roth damit begonnen, leer stehende Wohngebäude zu erfassen.


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Das Resultat der Eigentümerbefragung sei für Bürgermeister Ralph Edelhäußer „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“: Dennoch: „Eine wichtige Arbeit, die sich in die richtige Richtung bewegt.“

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