Zwei Ringe fehlen zum Glück

6.12.2015, 18:07 Uhr
Zwei Ringe fehlen zum Glück

© Foto: Ammer

Am ersten Wettkampftag lief einfach alles für die Mittelfranken. Mannschaftsführer Robert Landmann tat sich leicht mit dem Bekenntnis: „Der Sieg über Weil am Rhein war nicht eingeplant.“ Der Gegner hatte erstmals seinen Spitzenmann Pavel Svetlik nicht am Start, dafür stand mit Markus Abt aber immerhin ein schweizer Nationalschütze an der Linie, der mit einem 380er-Schnitt gelistet ist, mit 375 aber eine Klasse darunter lag. Stefan Schwab schwang sich mit 377 Ringen zu seiner bisherigen Bundesliga-Höchstleistung auf und gewann völlig unerwartet das Spitzenduell.

Auch Burger punktet

Den zweiten Zähler steuerte Sebastian Burger bei, der mit 369 Ringen nahe an seine Leistungsgrenze heran kam, und damit die auch deutlich unter ihren Möglichkeiten schießende Nathalie Schelken (366) übertrumpfte. Die Weilerin hatte in den letzten beiden Wettkämpfen 375 Ringe erzielt.

Sieg im Stechen

Dem Wettkampf die Krone setzte das Duell zwischen dem Hilpoltstein Stefan Lutz und Arno Weis auf. Bei den beiden an Nummer fünf gesetzten Schützen waren die Vorzeichen umgekehrt. Lutz blieb mit 359 Ringen leicht unter seinen Möglichkeiten, der erst zum zweiten Mal eingesetzte Weis hielt – leicht verbessert – dagegen und erzwang mit ebenfalls 359 Ringen ein Stechen.

Gleich mit dem ersten Versuch sorgte Lutz für eine klare Entscheidung. Mit 9,9:8,1 Ringen vermied er eine nervenaufreibende Fortsetzung, die maximal über vier Runden gehen könnte, und sicherte der Mannschaft den Sieg, obwohl Hilpoltstein mit insgesamt 1843:1854 Ringen in der Summe unterlegen war. „Das ist das Spannende an der ganzen Geschichte“, freute sich Robert Landmann.

Fürther Schützenhilfe

Umso besser für die FSG Hilpoltstein, dass sich das beim 2:3 der SV Willmandingen gegen Dynamit Fürth fast wiederholte. Der Gastgeber hatte mit 1849:1841 zwar das bessere Gesamtresultat, verlor aber drei Einzelbegegnungen mit einem Zähler Unterschied und geriet damit vor dem direkten Vergleich am Tag darauf mit Hilpoltstein um zwei Mannschafts- und zwei Einzelpunkte ins Hintertreffen.

Im Kellerduell mit Willmanndingen hatte es einer besonders eilig: Der an Nummer vier gesetzte Hilpoltsteiner Sebastian Burger hatte des Tagesbestergebnis schon im Kasten, als sein Gegner Sebastian Beck ohne Aussicht auf Erfolg gerade seine vierte Serie eröffnete. Mit 381:369 waren das zwölf Ringe mehr, brachte aber auch nur einen Punkt für die FSG. Den verlor Maxim Konrad beim 372:379 gegen Gabriele Haas.

Karl Schmidt steuerte mit dem 370:360 gegen Thomas Bertsch den zweiten souveränen Punkt der Hilpoltsteiner bei, doch für den dritten sollte es nicht reichen. Sowohl Spitzenschütze Stefan Schwab als auch der an Nummer fünf gesetzte Stefan Lutz leisteten sich jeweils in der dritten Serie einen entscheidenden „Durchhänger“ von je vier Ringen Unterschied.

Der letzte Schuss entschied

Sie holten den Rückstand im letzten Durchgang nur fast auf. Stefan Lutz kam gegen Jochen Möck auf 355:357 heran. Im Duell zwischen Kevin Venta und Stefan Schwab entschied ein Ring für den Willmanndinger. Mit dem letzten Schuss machte er das 380:379 klar, das den SVW für das Saisonfinale am 9./10. Januar in Hilpoltstein im Rennen hält.

Beim Auftritt am zweiten Januar-Wochenende in der Stadthalle Hilpoltstein bekommt es die FSG mit Schlusslicht KKS Hambrücken und Tabellenführer HSG München zu tun. Willmandingen tritt gegen den ebenfalls punktgleichen SV Altheim Waldhausen und den um zwei Punkte besseren TSV Ötlingen an. Ein Einzelpunkten liegen Altheim, Hilpoltstein und Willmandingen so dicht zusammen, dass es auf jeden Teilerfolg ankommen kann.

FSG Hilpoltstein - ESV Weil am Rhein 3:2, 1843:1854. Stefan Schwab - Markus Abt 377:375, Karl Schmidt - Michael Schwald 370:381, Maxim Konradi - Christian Schebesta 368:373, Sebastian Burger - Nathalie Schelken 369:366, Stefan Lutz - Arno Weis 359:359.

SV Willmandingen – FSG Hilpoltstein 3:2, 1845:1857. Kevin Venta - Stefan Schwab 380:379, Thomas Bertsch - Karl Schmidt 360:370, Gabriele Haas - Maxim Konradi 379: 372, Sebastian Beck - Sebastian Burger 369:381, Jochen Möck - Stefan Lutz 357:355.

1. Bundesliga Süd

1. HSG München37:8 16:2

2. SV Kelheim-Gmünd36:9 16:2

3. SV Waldkirch33:12 16:2

4. Sgi Waldenburg32:13 12:6

5. ESV Weil am Rhein25:20 12:6

6. SGi Ludwigsburg27:18 10:8

7. SSG Dynamit Fürth17:28 8:10

8. TSV Ötlingen16:29 6:12

9. Altheim Waldhausen14:31 4:14

10. FSG Hilpoltstein13:32 4:14

11. SV Willmandingen12:33 4:14

12. KKS Hambrücken8:37 0:18

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