"Krieg der Bauern"

Sabotage auf Feldern: Prozess gegen Brüder aus Franken

27.7.2021, 13:05 Uhr
Sabotage auf Feldern: Prozess gegen Brüder aus Franken

© Polizei Unterfranken

Es konnten kleine Nägel sein oder ganze Metallstangen, die an den Stauden auf den Maisfeldern der Landwirte in Unterfranken und Mittelfranken befestigt waren. Diese Metallteile richteten jede Menge Schaden an: zwischen 2016 und 2019 kam es zu diesen Vorfällen, es entstand insgesamt 120.000 Euro Sachschaden.

Dabei hätte es noch viel schlimmer kommen können. Nicht alle der versteckten Teile wurden von den Metalldetektoren der Landmaschinen gefunden. Das herumfliegende Metall beschädigte nicht nur die Traktoren, sondern war vor allem lebensgefährlich.


Metallteile in fränkischen Maisfeldern: Wer ist der Täter?


Lange stellte sich die Frage, wer für diese Sabotageakte verantwortlich war. Auch die Motive waren lange unklar - Landwirte in ganz Deutschland diskutierten und stellten Vermutungen auf. Für die einen waren es Tierschützer, die gegen Massentierhaltung protestieren wollten - andere gingen von Umweltschützern aus, die sich gegen die Produktion von Biogas wehrten. Ein Konkurrenzkampf unter den Landwirten war ebenso wenig auszuschließen.

Die Polizei kam den mutmaßlichen Tätern dann über DNA-Spuren auf die Schliche und konnte ihnen viele, aber nicht alle Fälle zuordnen. So sollen zwei Brüder aus Wilhelmsdorf im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim die Taten begangen haben. Gegenüber der Bild erklärten sie, sie seien vom ständigen Staub durch die Häckslermaschinen genervt gewesen.


Gefahr im Maisfeld: Metallanschläge erschüttern Unterfranken


Vor dem Amtsgericht Neustadt/Aisch wird ihnen nun der Prozess gemacht, zunächst wegen Sachbeschädigung. Dort erschien nur einer der beiden, der andere legte, laut Informationen der Bild, ein Attest über eine "depressive Episode" vor. Die Richterin erließ daraufhin einen Haftbefehl und der Prozess wurde vertagt.

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