Schnee und Eis in der Region: Erneut über 200 Unfälle

11.12.2017, 08:41 Uhr
Schnee und Eis in der Region: Erneut über 200 Unfälle

© News5/Oßwald

Zwei Tote, Dutzende Schwerverletzte und jede Menge Blechschaden: Vergangenes Wochenende sorgte der erste Starkschnee des Jahres für ein Unfall-Chaos auf Frankens Straßen. Jetzt, exakt eine Woche später, rieselte es wieder vom Himmel - die Bilanz der Polizei fällt diesmal jedoch deutlich besser aus.

"Die Verkehrsteilnehmer hatten sich größtenteils gut auf die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt", sagt etwa das Polizeipräsidium Oberpfalz. Insgesamt 45 witterungsbediente Unfälle habe man registriert, das aber sind deutlich weniger als noch in der Vorwoche. Elf Personen verletzten sich dabei, allerdings lediglich leicht bis mittelschwer. In Lebensgefahr schwebt keiner der Beteiligten. Die Mehrzahl der Autofahrer sei auf schneeglatter Straße ausgerutscht oder in Leitplanken gefahren, vereinzelt überschlugen sich auch Fahrzeuge. Auf der A6 unweit der tschechischen Grenze zog die Polizei einen Mercedes-Fahrer mit Sommerreifen aus dem Verkehr.

Auch in Mittelfranken spricht man von einem "leicht erhöhten Einsatzaufkommen", dramatische Unfälle habe es aber nicht gegeben. Bis 19.30 Uhr rückte die mittelfränkische Polizei zu 105 Einsätzen mit insgesamt sechs Verletzten aus. "Aber nichts Schwerwiegendes", sagte ein Sprecher am Sonntagabend. Bei Ipsheim etwa verlor ein Ford-Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen, der im Gegenverkehr gegen einen Volkswagen prallte. Verletzt wurde wohl niemand, die Polizei spricht lediglich von einem Blechschaden. 

Auch in Oberfranken, das mit der A9, der A73 und der A93 von drei Hauptverkehrsadern Süddeutschlands durchkreuzt wird, gab es Unfälle. "Das ist jedoch auch auf den starken Verkehr am Sonntagabend zurückzuführen", sagte ein Sprecher. Konkrete Zahlen habe man nicht, mit den Zahlen von vergangener Woche sei der Tag jedoch nicht vergleichbar. Ungemütlicher ging es im Schienenverkehr zu: Auf der Bahnstrecke Lichtenfels-Bayreuth-Hof stürzte am Sonntagnachmittag bei Marktschorgast ein Baum auf einen Regionalzug. Verletzt wurde laut Polizei von den 150 Fahrgästen aber niemand. 


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In vielen Regionen Deutschlands hatten Polizei und Rettungsdienste am Sonntag und in der Nacht zu Montag reichlich zu tun. In Schleswig-Holstein prallte ein Auto mit vier Senioren gegen einen Baum. Eine 87-Jährige erlitt tödliche Verletzungen, die drei weiteren Insassen wurden schwer verletzt. Schnee und Glätte sorgten auch in Ostdeutschland bis in den Morgen für viele Unfälle. Zwischen Sonntag 17.30 Uhr und Montagmorgen 4 Uhr ereigneten sich laut Polizei allein in Brandenburg 136 Unfälle - 66 davon wetterbedingt, 21 Menschen wurden leicht verletzt. In Sachsen-Anhalt gab es am Sonntag laut Polizei insgesamt fast 300 Unfälle mit mindestens 42 Verletzten.

Nach dem Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen waren die Fahrbahnen zum Wochenstart wieder größtenteils frei. Am Sonntag hatte Schneefall den Verkehr schwer beeinträchtigt – es gab etliche Unfälle. Nach dem Sturz eines Weihnachtsbaums auf ein Kinderkarussell sucht die Polizei nach der Ursache. Fünf Erwachsene wurden bei dem Unglück verletzt, ein schwer verletzter 49-Jähriger kam ins Krankenhaus.

Wegen des Wintereinbruchs sperrte die Bahn vorübergehend die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main, die Fernverkehrszüge wurden umgeleitet. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main war am Morgen aber wieder frei. Auch auf der neuen Schnellfahrstrecke Berlin-München kam es am Sonntag erneut zu Problemen. Grund für die Verspätung war aber nicht das Wetter, sondern ein technisches Problem.

Schneetreiben am Frankfurter Flughafen: Eine Sprecherin sprach von einer "dramatischen" Situation.

Schneetreiben am Frankfurter Flughafen: Eine Sprecherin sprach von einer "dramatischen" Situation. © Arne Dedert/dpa

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main entfielen am Sonntag bis zum Nachmittag mehr als 260 Flüge, verzögerten sich oder wurden umgeleitet. Eine Fraport-Sprecherin nannte die Situation am Sonntag "dramatisch". Selbst auf den geräumten und gestreuten Bahnen seien wegen des anhaltenden Schneefalls nicht die vorgeschriebenen Bremswerte erreicht worden.


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