18-jähriger Schwabacher züchtet Geflügel aus Überzeugung

9.9.2014, 08:20 Uhr
18-jähriger Schwabacher züchtet Geflügel aus Überzeugung

© F.: Schmitt

Als „begeisterter Geflügelhalter“, wie er sich selbst bezeichnet, ist er Mitglied im Geflügelzuchtverein Wolkersdorf. Auf einem Grundstück gegenüber der ehemaligen Autobahnmeisterei in Forsthof hält er Lege- und Masthennen, Gänse, Puten und Enten. Artgerechte Tierhaltung und Fütterung mit regionalem Getreide stehen dabei ganz oben.

„Maßvoll genießen“

Yilmazel will durch sein Tun ganz bewusst ein Zeichen setzen gegen Massentierhaltung und Antibiotika. Ferner will der Schwabacher ganz allgemein zur Bewusstseinsbildung in Sachen Lebensmittel beitragen. „Die Leute sollen wissen, woher ihr Fleisch kommt und es maßvoll genießen“, sagt er.

Auf dem 800-Quadratmeter-Grundstück hat Bugra Yilmazel für seine Geflügel-Familie ideale Bedingungen geschaffen. Zum größten Teil besteht es aus Rasenfläche, damit die Tiere grasen können. Zahlreiche Bäume bieten Rückzugsmöglichkeiten und Schutz gegen Raubvögel.

Die Hühner haben einen eigenen Stall, in dem sie schlafen und Eier legen. Für Enten und Gänse hat er einen kleinen Teich angelegt. Im eigenen Beet baut Yilmazel biologisch erzeugtes Gemüse an. Am Kompostplatz erzeugt er ökologischen Dünger zur Bodenverbesserung.

Kreisläufe also, wie aus dem Lehrbuch. Seine elf Legehennen versorgen ihn und seine Familie mit etwa acht Eiern täglich. Von den zehn Masthähnchen wird freilich ab und an eines geschlachtet.

Gutes Gewissen

Ebenso wie die Gänse, Enten und Puten sind sie viel größer als ihre Artgenossen aus dem Supermarkt. Dabei hat Bugra Yilmazel kein schlechtes Gewissen. Schließlich kümmert er sich mit Sorgfalt und Respekt um sein Geflügel. „Ich bereite den Tieren ein schönes Leben und würdige damit auch den großen Nutzen, den sie uns bringen“, beschreibt der 18-Jährige seine Philosophie. „Ich habe Freude am Umgang mit den Tieren“, fügt er hinzu.

Zeitaufwand und Kosten sind seiner Meinung nach sehr gering. „Die Tiere sind sehr selbstständig“, sagt er. „Ich muss sie lediglich füttern, Wasser bereitstellen und ausmisten.“ Das erfordert pro Tag etwa 15 Minuten Zeitaufwand.

Billiger an Eier

Was das Futter betrifft, ist der Aufwand ebenfalls nicht groß. „Es gibt fertige Mischungen, zwölf Euro für 25 Kilo.“ Hinzu kommen Reste aus der heimischen Küche. Salat, Nudeln, Reis. „Bei uns gibt es keinen Bioabfall mehr“, sagt Yilmazel. Betriebswirtschaftlich ist seine Geflügelzucht selbst dann ein Gewinn, wenn er keine Erlöse erzielt. „Es ist billiger, die Tiere zu halten, als die Eier zu kaufen“, hat er ausgerechnet.

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