A6-Ausbau bei Schwabach: „Das Ziel heißt 2016“

30.7.2014, 08:28 Uhr
Gerade mal 80 Meter sind die ersten Häuser von Moorenbrunn (links) von der Autobahn 6 entfernt. Der versprochene Lärmschutz wird nun im Zuge des sechsspurigen Ausbaus kommen.

© Bischof&Broel Gerade mal 80 Meter sind die ersten Häuser von Moorenbrunn (links) von der Autobahn 6 entfernt. Der versprochene Lärmschutz wird nun im Zuge des sechsspurigen Ausbaus kommen.

Zwischen den Autobahnkreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost kann die A 6 weiter sechsspurig ausgebaut werden. Die dafür erforderlichen 62 Millionen Euro hat Bundesverkehrsminister Dobrindt (CSU) nun freigegeben.

Diese Nachricht wurde in einer ungewöhnlichen, weil gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Nürnberger Bundestagsabgeordneten Michael Frieser (CSU) und Martin Burkert (SPD) verbreitet.

„Endlich“, heißt es darin fast euphorisch, könne nun weitergebaut werden. Die „große Koalition“ der beiden Abgeordneten habe funktioniert. „Das Gespräch mit dem Minister ist auf fruchtbaren Boden gefallen.“ Damit können die Bewohner des Nürnberger Stadtteils Moorenbrunn mit dem ersehnten Lärmschutz rechnen.

A6-Ausbau bei Schwabach: „Das Ziel heißt 2016“

© Wilhelm

Und die Schwabacher? Auch hier sind die Bürger genervt, auch hier wartet man seit Jahren auf das Geld aus Berlin, auch hier stehen Frieser und Burkert im Wort. Doch in der Pressemitteilung findet Schwabach keine Erwähnung.

Den Grund erklärt Martin Burkert, der Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag ist, auf Tagblatt-Nachfrage: „Kollege Frieser und ich sind sich in diesem Punkt völlig einig: Unser Ziel ist ein Baubeginn im Bereich Schwabach 2016.“ Die rechtlichen Voraussetzungen sind geschaffen, nun muss der Bund rund 120 Millionen Euro lockermachen. Sicher ist das aber nicht: „Dobrindt hat sich zu Schwabach nicht geäußert.“

Das aber ist nicht als Kritik am CSU-Minister zu verstehen. „Die Entscheidung ist nachvollziehbar und wird auch von mir mitgetragen“, betont Burkert. „Selbst wenn wir das Geld hätten, müsste Schwabach noch warten.“ Denn: „Alle Experten sagen, dass man nicht zwei so große Baustellen in so kurzem Abstand machen kann. Wegen des Verkehrsflusses geht das nicht.“

Dass der Bereich zwischen den beiden Kreuzen Vorrang hat, sei ebenfalls plausibel begründbar: „Er steht noch länger in der obersten Prioritätenliste und ist durch die Anbindung an die A 3 besonders wichtig“, so Burkert.

Doch auch in Bezug auf Schwabach werde man „den Druck weiter hoch halten“, verspricht Burkert. „Das hätte ja schon lange gemacht gehört“, fügt er mit einem Seitenhieb auf Dobrindts Vorgänger Ramsauer hinzu. „Zumindest fließt jetzt wieder Geld auch in unsere Autobahn.“ Und Schwabach sei als nächstes an der Reihe.

Bis hier hin und nicht weiter: Die A6 soll von der Anschlussstelle Roth bis Schwabach-West sechsspurig ausgebaut werden. Die Hauptfrage ist: Wann beginnt der Ausbau überhaupt?

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