Aktmalerin erobert Perserteppich-Mann

ROHR - Was prickelnde Brauselimonade alles anstellen kann. Da wacht selbst der sonst so enthaltsame Finanzbeamte Axel Schweis am Morgen mit einer Aktmalerin im Bett auf. Die Theatergruppe Rohr spielt die Komödie «Kein Mann für eine Nacht» von Uschi Schilling fünf Mal im Bierlein-Saal. Dabei geben die beiden Nachwuchs-Regisseure Kerstin Hemmerlein und Ulli Schmidl einen gelungenen Einstand.

Axel Schweis (gespielt von Holger Götz) wacht mit einem schweren Kopf und einem lauen Gefühl im Magen auf. Er ist entsetzt, wie es in seiner Wohnung ausschaut. Axel flippt fast aus, als er Zigarettenkippen und -asche auf seinem geliebten Perserteppich bemerkt. Was war passiert? Er kann sich an nichts erinnern. Völlig von der Rolle ist Axel, als er Lisa Sommer (Manuela Ströbel) in seinem Bett entdeckt. Da nervt auch noch die neugierige Nachbarin Gundula (Ingrid Burger), die ständig etwas aus dem gut sortierten Haushalt von Axel braucht. Zu allem Unglück fällt an diesem Morgen noch die Heizung aus. Doch Hilfe scheint mit der kräftigen Installateurin (Daniela Storz) schnell gefunden zu sein.

Als wäre an diesem Tag nicht schon genug los, kommt auch Axels wortgewaltige Schwester Isolde Pfeifer (Katrin Hanisch) mit ihrem Mann Alfred (Markus Lohmüller) und deren Nichte Susanne (Hannah Landshuter) zu Besuch. Es wird sofort deutlich, wer bei den Pfeifers das Regiment führt. Die anfänglich auf kindlich machende 22-jährige Susanne hat es faustdick hinter den Ohren. So gibt sie sich gegenüber der Nachbarin Gundula als Axels Freundin aus, «die einer Tätigkeit nachgeht, welche man an jedem Ort und zu jeder Zeit ausüben kann».

Selbst hat sich Susanne einen Jüngling angelacht. Dummerweise ist der von ihr angebetete Mike (Hans-Peter Fischer) der Untermieter von Axel. Dies führt angesichts des Durcheinanders in Axels Wohnung zu weiteren Beziehungsproblemen. Lisa Sommer hat sich bei Axel ganz gut eingelebt, obwohl sie im Bügelzimmer schlafen muss. Sie geht auch in Axels Wohnung ihrer Arbeit als Aktmalerin nach. Axels Schwager Alfred darf Modell stehen. Natürlich weiß dessen Frau Isolde nichts davon. Doch wie es der Teufel will, ist die Gute im Anmarsch, während Alfred seinen Revue-Körper malen lässt. Da bleibt für Lisa und Alfred nur der Schrank als Versteck. Doch plötzlich sind Alfreds Kleider weg. Alfreds Einsatz als Aktmodell hat Folgen. Alfred fliegt mit einem blauen Auge von zu Hause raus. Lisa gewinnt mit dem Akt-Bild von Alfred den ersten Preis bei einem Wettbewerb. Das Bild erscheint in der Zeitung. Da entdeckt auch Isolde, was für einen Pracht-Mann sie hat. Jetzt will Isolde ihren Alfred unbedingt

zurück haben. NORBERT WIESER