Alte Geschichten und zwischendurch ein Anekdötchen
30.6.2009, 00:00 UhrIm Jahr 2008 taten sich Claus Wittek aus Ingolstadt, Klaus Dösel aus Roth und Robert Unterburger aus Allersberg zusammen und beschlossen, eine kleine Zeitschrift für Liebhaber der Heimatgeschichte des Landkreises Roth zu machen. Inzwischen arbeiten Claus Wittek und Robert Unterburger als Duo, nachdem Klaus Dösel das Team aus beruflichen Gründen verlassen hat.
Auf unterhaltsame Weise wollen die beiden Autoren die oft als «trocken» empfundene Geschichte aufbereiten und für einen Unkostenbeitrag von 1,50 Euro zum Kauf anbieten.
Die steigende Nachfrage nach diesen kleinen Heften ermunterte die Autoren zum Weitermachen. Auch im neuen Heft blieben sie den Grundsätzen treu, gut lesbare Beiträge über ganz unterschiedliche Themen, gewürzt mit humorvollen Anekdoten früherer Zeiten und Sagen und aufgelockert durch kleine geschichtliche Rätsel, Kochrezepte von früher, Veranstaltungstipps im Landkreis Roth, Lesetipps und eine ansprechende Bebilderung anzubieten.
Die Themenpalette des neuen Heftes ist wieder kunterbunt. So wird im ersten Beitrag der Hilpoltsteiner Stadtpfarrer Jakob Wanderer vorgestellt, der im Jahre 1634 rückhaltlos den Pestkranken in der Burgstadt beistand und dabei selbst sein Leben lassen musste. Im zweiten Aufsatz werden die Ausgrabungsarbeiten von Studenten der Universität Bamberg vorgestellt, die im Jahr 2008 mächtige Sandsteinquadersteine des alten Wasserschlosses der Wolfsteiner in Allersberg freilegten.
In der Rubrik «Das Anekdötchen zwischendurch» wird von einer peinlichen Verwechslung erzählt, die im Jahre 1813 in Reichersdorf, einem Ortsteil von Thalmässing, passiert ist und damals für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. Eine ebenfalls feste Rubrik ist «Roberts Sagenwelt». Dieses Mal wird die Sage «Das wilde Heer zieht durch das Dorf» erzählt.
«Krapfen mit Honig und Sauermilch übergossen» werden in der Reihe «Kochrezepte aus vergangener Zeit» angeboten. «Das historische Porträt» stellt den bekanntesten Einsiedler Heidecks, Joseph Fleuchaus (1723-1786), vor, der als begnadeter Schulmeister bis zu 70 Kinder vor seiner Klause unterrichtete. In «Roberts Rätseleck» gilt es 17 Fragen zu knacken, die alle einen Bezug zur Geschichte des Landkreises Roth haben.
Unter der Überschrift «Reliquienfund bei Abrissarbeiten zutage gebracht» erzählt ein weiterer Beitrag über Funde, die man 1709 beim Abriss der früheren Kirche in Eckersmühlen machte. Einen Ausblick auf die «große» Geschichte bietet die Rubrik «Kurzmeldungen aus dem Regnum Teutonicorum», die Ereignisse aus verschiedenen Zeitepochen vorstellt. Ein Kurzbeitrag berichtet über die gewaltsame Rekatholisierung Hilpoltsteins im Jahre 1627.
Für Geschichtsinteressierte, die sich intensiver mit bestimmten Themen beschäftigen wollen, bietet der «Lesetipp» eine Buchbesprechung über den Roman «Baudolino», einen historischen Roman von Umberto Eco aus der Zeit der Kreuzzüge.
Ein weiterer, sehr umfangreicher Beitrag der Zeitschrift beschäftigt sich mit dem Hexenwahn im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach. Mit einer humorvollen Karikatur schließt das «Theatrum» Nummer 5 den Vorhang.
Erhältlich ist die Nummer 5 des «Theatrum Historica - Heimatgeschichtliche Informationen aus Roth und Umgebung» in der Rother Buchhandlung Feuerlein, im Haus des Gastes Hilpoltstein, bei Schreibwaren Bergmann in Eckersmühlen und im Museum Schloss Ratibor in Roth, www.theatrum-historica.de oder info@theatrum-historica.de. Das Heft hat einen Umfang von 26 Seiten und kostet 1,50 Euro.