Auch außerhalb des Triathlons um Triathleten buhlen

29.11.2018, 11:15 Uhr
Auch außerhalb des Triathlons um Triathleten buhlen

© Foto: Robert Gerner

Der Landkreis Roth liegt damit im bayernweiten Trend, selbstverständlich ist das allerdings nicht. Denn: Die Zahl der Fremdenverkehrsbetten schrumpft zwischen Wendelstein und Spalt, unter dem Strich schließen mehr Gaststätten als neue eröffnen. "Die Steigerungsraten können wir derzeit also nur über eine verbesserte Auslastung generieren", so Ruckriegel im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit. Kleiner Lichtblick: Im Frühjahr wird in Roth im Stadtzentrum ein neues Hotel eröffnen.

Schwerpunktthemen

Klar ist: Der Großteil der Übernachtungsgäste kommt nicht, um Urlaub zu machen. Vor allem der Norden des Landkreises profitiert von der Nürnberger Messe. Zweitwichtigster Grund, um in einer Herberge im Landkreis abzusteigen: die Nähe zur Autobahn

Erst danach kommt die Gruppe der tatsächlichen Urlauber, um die sich die Touristiker natürlich ganz besonders gut kümmern wollen. Zwei Schwerpunktthemen hat Jörg Ruckriegel sich und seiner kleinen Mannschaft ins Stammbuch geschrieben. Erstens: Das nach wie vor vielseitige gastronomische Angebot soll noch besser beworben werden, weil das für viele Urlaubs-Interessenten durchaus elementare Bedeutung hat.

Zweitens: Der Landkreis will noch stärker vom Triathlon profitieren. Rund um den Challenge Roth sind zwar traditionell alle Unterkünfte auf Monate hinaus ausgebucht. Doch man will der durchaus zahlungskräftigen sportlichen Klientel der Ausdauer-Dreikämpfer auch darüber hinaus Angebote machen, damit diese nicht mehr zum Training nach Florida oder Lanzarote jettet, sondern im Frühjahr oder im Herbst auch mal nach Hilpoltstein oder Roth fährt. Welche Angebote das sein können, das wurde in dieser Woche in der Rother Kulturfabrik bei einer Veranstaltung "Triathlon und Tourismus" erörtert. Entstanden ist eine Art Ideensammlung (siehe Bericht unten).

Weitere Dinge, die Urlauber in den Landkreis Roth locken sollen: das optisch und inhaltlich überarbeitete Gastgeberverzeichnis, eine Entdecker-App fürs Smartphone inklusive einem Tourenportal für Rad- und Wanderwege, die Beteiligung am "Bahnsommer 2019" (eine Kombination von touristischen Angeboten, die man zusammen mit der Anreise per Bahn buchen kann) und eine weiter optimierte Beschilderung von Rad- und Wanderwegen.

So hat der Ausschuss gleich einmal 72 000 Euro freigegeben für die Neubeschilderung des Fränkischen Wasser-Radweges, der insgesamt 450 Kilometer lang ist und auf immerhin 120 Kilometer durch den Landkreis Roth führt. Das Projekt wird über "Leader" auch von der Europäischen Union gefördert.

Der Mega-Trend

Landrat Herbert Eckstein betonte, dass man weiter auf den Wander- und Radwandertourismus setzen werde. "Als wir damit angefangen haben, war das als ein wenig altbacken verschrieen. Heute aber ist es der Mega-Trend." ROBERT GERNER

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