Beim Theaterabend der ELJ im Markgrafensaal ging’s heiter zu

30.3.2016, 08:43 Uhr
Beim Theaterabend der ELJ im Markgrafensaal ging’s heiter zu

© Foto: Robert Schmitt

Das ist gut gelungen. Das Publikum applaudierte sowohl der ELJ Schwabach als auch der ELJ Barthelmesaurach stark. Handlung und Darbietung ihrer komödiantischen Einakter kamen prima an.

Dabei hatten die Schwabacher auf ein Thema gesetzt, das alles andere als komödienhaft zu sein schien. In „A recht vitaler Pflegefall“ dominierte dennoch vor allem der Spaß, handelte es sich dabei doch um eine sehr schlüpfrige Verwechslungsgeschichte mit eindeutigen Anspielungen. Denn Opa Pfannenstiel alias Jonas Bauer glaubt, die Gutachterin der Pflegekasse (Barbara Held) vor sich zu haben, als er mit der Dame der Partnervermittlung (Myriam Volkert) spricht.

Marina Carl als Schwiegertochter Anneliese und Jan Illini als Sohn Richard haben den Antrag auf Sozialleistungen schließlich gestellt, weil die Familienkasse seit Annelieses Arbeitsplatzverlust äußerst schmal ist. Die Hoffnung: Opa soll den Pflegefall markieren, obwohl er pumperlgesund ist. Pflegestufe zwei muss drin sein. Das bessert das Einkommen auf. Opa steht der Sinn aber eher nach einer neuen Lebensgefährtin. „Damit es unter meiner Bettdecke wieder warm wird“, meint er.

Das Chaos folgt, weil die dafür eingeschaltete Partnervermittlung am selben Tag eine junge Frau schickt wie die Pflegekasse. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Letztlich aber gelingt es dem Großvater doch, die Pflegefachkraft zu überzeugen. Per Ausflug auf den Küchentisch mimt er fortgeschrittene Altersdemenz. „Körperlich fit, aber geistig verwirrt“, stellt die Behördenvertreterin daraufhin fest. Zufrieden sind schließlich alle. Anneliese mit der Pflegestufe und Opa Pfannenstiel mit dem ereignisreichen Tag, der ihn voll auf Trab gebracht hat. Eine Kontaktanzeige treibt ihn aus dem Haus. „Baby, ich komme“, lautet sein Schlachtruf.

Wer hat das Sagen?

Die ELJ Barthelmesaurach behandelte unter dem Titel „Der geplante Stammtischausflug“ das Verhältnis zwischen Männern und Frauen im verheirateten wie auch im unverheirateten Zustand. Denn Schorsch (Andreas Kramer) steht unter dem Pantoffel seiner Adelheid (Laura Meermann). Ob sie ihn mit den Schafkopffreunden vom Stammtisch nach München zum Oktoberfest reisen lässt, das steht in den Sternen. „So geht es nicht“, meint Lukas Heyder als Obermacho Vinzenz Lachner dazu. „Du musst Zuhause auf den Tisch hauen“, sagt er und behauptet, in seinen vier Wänden sei er der Bestimmer. Für Florian Schwammerl alias Ralf Uhlmann sind das alles böhmische Dörfer. Der Junggeselle ist stolz auf seinen Familienstand und will daran auch nichts ändern, bis Bedienung Erika Roth (Judith Meermann) ihm schöne Augen macht. „Ich will nur einen“, sagt sie, und schon schmilzt er dahin.

Ähnlich ist es um die Standfestigkeit von Vinzenz bestellt. Als seine Gattin ins Wirtshaus stürmt, sind die großen Sprüche vergessen. Lenie Meermann als Kunigunde Lachner zeigt ihm, wo der Hammer hängt. Da kann nur noch der Klare helfen. Schließlich hat der Kirschgeist zuvor auch schon bei Schorsch Wirkung gezeigt. Nach dem fünften Doppelten ist er seiner Ehefrau unerschrocken und mutig gegenübergetreten. Motto: Ich bin der Herr im Haus und fahre jederzeit zum Oktoberfest. „Schau, dass dich schleichst“, so sein Befehl in Richtung besserer Hälfte. Ob der Stammtischausflug jedoch über das Stadium der Planung hinausgeht, das bleibt verborgen. Der Vorhang fällt, und alle Fragen bleiben offen.

Keine Fragen offen hingegen lässt Lena Hörndl. Die 20-jährige Sängerin und Gitarristin aus Georgensgmünd ist nun schon seit mehreren Jahren ebenso fester wie besonders überzeugender Bestandteil des ELJ-Theaterabends. Auch diesmal konnten ihre Stimme und ihr Spiel wieder begeistern. „Royals“ von Lorde, „Scars“ von James Bay und „Skinny Love“ von Birdy wurden gecovert und doch mit ganz eigenem Stil vorgetragen.

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