BN-Kreisgruppe stellt 50. Ausgabe der „Distel“ vor

LANDKREIS ROTH - „Die Distel“, das Heft der Rother Kreisgruppe des Bund Naturschutz in Bayern (BN), feiert Jubiläum. Michael Stöhr, Vorsitzender der Kreisgruppe, und Kreisgruppengeschäftsführer Ri- chard Radle stellten die 50. Ausgabe vor.

Da das 24 Seiten starke Magazin halbjährig erscheint, geht die „Distel“ nun schon in ihr 25. Jahr. Es bietet auch diesmal wieder einen interessanten Rückblick auf einige der zahlreichen Projekte der Ortsgruppen und weist auf zukünftige und laufende Aktivitäten der Naturschützer hin.

Den Titel ziert diesmal ein Foto des „Energiespardorfs“, ein gemeinsames Projekt von BN und Energiebündel Roth-Schwabach im Rahmen des BN-Schwerpunkts „Aktiv für umfassenden Klimaschutz“. Es soll vor allem Schulklassen ermöglichen, den Stromverbrauch eines rund 8000 Einwohner zählenden fiktiven Dorfes zu steuern. Im Dezember wurde das Miniaturdorf im Hilpoltsteiner Rathaus beim Bayerischen Gemeindetag vorgestellt.

Inzwischen hätten schon viele Schulen ihr Interesse geäußert, sich das Energiespardorf für einen Workshop ins Klassenzimmer zu holen, berichtet Richard Radle. Das Projekt sei außerdem für die Erwachsenenbildung geeignet. Anfragen und Buchungen nimmt die Rother BN-Geschäftsstelle, Telefon (0 91 71) 6 38 86, entgegen.

Ebenfalls zum Thema Klimaschutz und ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Energiebündel wurde im vergangenen Jahr im Rother Amt für Landwirtschaft ein Vortrag über den Strohhausbau angeboten. Durch die Beschaffenheit des Strohhalms, der mehrere geschlossene „Luftkammern“ besitzt, können sehr hohe Isolierungswerte erzielt werden. Noch sei diese Art des nachhaltigen Bauens hierzulande eher unbekannt, „aber zum Beispiel in Frankreich wird diese Methode vom Staat bereits subventioniert“, erklärt Stöhr.

Kooperation mit Landwirten

In der neuen Ausgabe der „Distel“ wird auch über das Projekt „Ackerwildkräuter im Landkreis Roth“ berichtet. Im vergangenen Sommer haben Karl-Heinz Donth und Richard Radle Ackerwildkräuter im Landkreis Roth kartiert. Bei diesen Kulturfolgerpflanzen wurde in den vergangenen Jahren aufgrund der intensiv betriebenen Landwirtschaft ein starker Rückgang festgestellt. Arten wie Ackerrittersporn oder Sandmohn sind selten geworden oder stehen kurz vor dem Aussterben. In Zusammenarbeit mit der Wildlebensraumberatung im Bezirk Mittelfranken konnte eine Kooperation mit Landwirten initiiert werden. So sollen künftig mehrere Flächen mit Vorkommen seltener Arten in das Vertragsnaturschutzprogramm aufgenommen werden. Außerdem wurden mit einigen Landwirten Vereinbarungen zum sogenannten „Greening“ (konkrete Umweltleistungen) getroffen.

Des Weiteren finden sich in der „Distel“ ein kritischer Artikel über den Pestizidwirkstoff Glyphosat, der von der WHO als „wahrscheinlich krebserzeugend“ eingestuft wurde, ein Rückblick auf die Verleihung des regionalen BN-Umweltpreises „Distelfink 2015“ an Horst Ziegenmeyer aus Rednitzhembach und ein Bericht über den Ausflug der Kreisgruppe Roth in den Steigerwald. Ziel dieser Exkursion waren die Buchenwälder im Nordsteigerwald, für die der BN zusammen mit anderen Naturschutzverbänden bereits seit 2007 einen Nationalpark fordert. Auch eine Liste der Biobauern und Direktvermarkter im Landkreis Roth ist in der aktuellen Ausgabe zu finden.

Nicht fehlen darf natürlich ein Veranstaltungskalender für 2016 mit vielen Angeboten für die Naturfreunde, darunter eine Biberwanderung in Alfershausen mit dem ehrenamtlichen Biberberater Michael Stöhr, eine Vogelstimmenwanderung der Ortsgruppe Hilpoltstein im Gänsbachtal mit einem Referenten des LBV und eine Fledermaus-Nachtwanderung der Ortsgruppe Wendelstein bei Schloss Kugelhammer, bei der die Flugkünstler mithilfe von so genannten BAT-Detektoren hörbar gemacht werden.

Die Jubiläumsausgabe, die in einer Auflage von 2600 Stück erscheint, wird an die BN-Mitglieder verteilt. Sie liegt außerdem in vielen Geschäften und öffentlichen Einrichtungen im Landkreis aus und kann auch in der Geschäftsstelle des BN in der Sandgasse in Roth abgeholt werden. Die Geschäftsstelle ist montags von 14 bis 18 Uhr und dienstags bis donnerstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

www.roth.bund-naturschutz.de