Bund Naturschutz: Harvester hinterlassen ein «Bild der Verwüstung»

23.2.2010, 00:00 Uhr
Bund Naturschutz: Harvester hinterlassen ein «Bild der Verwüstung»

© BN

Für Stefan Pieger ist die Maßnahme im Wernloch nur ein Beispiel von vielen. «Es ist Wahnsinn, was derzeit rund um Nürnberg an Holz aus den Wäldern geholt wird», sagt der BN-Vorsitzende. Es gehe nicht mehr um nachhaltiges wirtschaften, sondern darum, den «Säckel des Unternehmens Bayerische Staatsforsten zu füllen. Mit Waldpflege hat das nichts mehr zu tun.» Mit seiner Aussage, die Holz-Harvester würden ein Bild der Zerstörung hinterlassen, steht er offenbar nicht alleine. «Alle Spaziergänger, die im Wernloch regelmäßig unterwegs sind, sind erschüttert», versichert er.

Roland Blank, Betriebsleiter des zuständigen Forstbetriebs Nürnberg, räumt ein, dass es durch den Einsatz der schweren Harvester eine «Veränderung im Landschaftsbild» gebe. Doch unter dem Strich bleibe man mit dem Einschlag unter dem Soll. 132 000 Festmeter Holz würden heuer in seinem 24 000 Hektar Wald umfassenden Zuständigkeitsbereich geschlagen, erklärt Blank, 135 000 Festmeter dürften es eigentlich sein. Und nachwachsen würden pro Jahr rund 144 000 Festmeter Holz. «Es gibt also keine Übernutzung.»

Unabhängig davon findet BN-Mann Pieger die Rodungsarbeiten rund um das Naherholungsgebiet Wernloch mehr als bedenklich und ärgerlich. Schließlich sei dieser Wald dreifach geschützt. Er sei als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet eingestuft, als EU-Vogelschutzgebiet und als Landschaftsschutzgebiet.

Folgen hätten die Einschläge nicht nur für Vögel und andere Waldbewohner, fürchtet Pieger. Die Folgen würden auch für die Menschen spürbar. So werde die Lärmbelästigung durch die Autobahn A 6 sicher weiter zunehmen, da ein derartig ausgelichteter Wald wie rund um das Wernloch kaum noch eine Lärmschutzfunktion habe, so Pieger.