Bürgergemeinschaft Wolkersdorf erhält SPD-Kulturpreis

19.2.2014, 06:29 Uhr
Bürgergemeinschaft Wolkersdorf erhält SPD-Kulturpreis

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Und mit der Skulptur, die alle zwei Jahre weitergereicht wird: Diesmal übergaben Margot Feser und Manfred Hürlimann die Bronzeplastik, die zwei Jahre lang die städtische Bürgerhausgalerie geziert hat.

Unter dem Begriff „heimatnah und grenzenlos“ sieht die SPD eine Stadt, deren Bürgerinnen und Bürger „sich mit Geschichte und Tradition auseinandersetzen, die Brauchtum und Volkskunst pflegen“, und in der auch „Künste und Künstler ihren Platz finden“.

Für Doris Reinecke, die Oberbürgermeisterkandidatin der SPD, ist das Dorf oder die Stadt „der wahre Lern- und Lebensort, wo das Leben gestaltet wird“. Gerade weil den Menschen heute viel Mobilität und Flexibilität abverlangt werde, sei der Ort wichtig, wo Familie ist, wo Landschaft und Kultur vertraut sind und wo „ein Heimatgefühl“ entstehen kann.

In einer zukunftsfähigen Stadt könnten die Menschen aber auch offen und neugierig sein auf kulturelle Strömungen an anderen Orten und Ländern. Trotzdem sei es notwendig, die Verbindung zur eigenen Kommune, das Dazugehören und Gebrauchtwerden zu spüren. Dieses Spüren wolle der Preis all denjenigen vermitteln, die, so Doris Reinecke, „etwas für uns alle geschaffen oder sichtbarer, spürbarer gemacht haben.“

33. Wolkersdorfer Kulturtage

Die Wolkersdorfer Bürgergemeinschaft hat etwas deutlich Sicht- und Spürbares geschaffen — und zwar ehrenamtlich. Denn ausschließlich im Ehrenamt werden die Wolkersdorfer Kulturtage als feste Institution organisiert — derzeit sind die 33. in Vorbereitung.

Eine enorme Vielfalt vom klassischen Konzert bis zu Jazz und Swing, von der Theateraufführung bis zu Lesung und Kabarett, die Kunstwanderung und die Ausstellung „Kunst als Therapie“ nannte MdB Martin Burkert als Perlen in der langen Kette der kulturellen Kostbarkeiten und freute sich über die Preisverleihung an „einem schönen Tag nach einer Woche der Rücktritte“.

Gute Schwabacher

Ohne teure Eintrittspreise — der Eintritt zu den Veranstaltungen läuft auf Spendenbasis — gibt es keine Schwellenängste „und für jeden etwas“. Burkert nannte es ein „tolles und fröhliches Miteinander“, was dann auch beim Helferfest praktiziert und gefeiert werde — das Wir-Gefühl der Wolkersdorfer. Dabei betonte der Preisstifter aber auch: „Es ist ja nicht so, dass die Wolkersdorfer nicht gute Schwabacher wären.“ Die Bürgergemeinschaft sei bei allen wichtigen Schwabacher Ereignissen vertreten. Aber das Selbstwertgefühl der früher selbständigen Gemeinde habe sich „bis heute bewahrt“.

Den Preis erhielten Hermann Kammerer, der dem Verein seit zehn Jahren vorsteht, und seine beiden Stellvertreterinnen Gisela Rümmelin-Schneider und Karin Kellner, dann sogar zwei Mal: nachdem Martin Burkert seine Glückwünsche ausgesprochen hatte, überreichte er mit dem Scheck auch die Bronzeskulptur. Die allerdings hätten die vorherigen Preisträger vom Schwabacher Künstlerbund überreichen sollen — die tatens deshalb einfach noch einmal.

Eine Zugabe gab es am Ende der Veranstaltung auch musikalisch: Die Klezmergruppe „Passage“ hatte mit ihrer musikalischen Umrahmung so viel Lust auf mehr gemacht, dass sie an den offiziellen Teil des Festabends noch zwei Stücke mit jiddischen Liedern anhängte und dafür viel Beifall erhielt.
 

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