Corona-Impfung: Vorerst nur fünf statt sechs Ampullen pro Dose

13.1.2021, 06:00 Uhr
Vorerst werden nur fünf Ampullen aus einem Fläschchen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gezogen.

© Foto: Frank Molter/dpa Vorerst werden nur fünf Ampullen aus einem Fläschchen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gezogen.

Bei der Abfüllung ist der Coronaimpfstoff-Hersteller Biontech-Pfizer bekanntlich auf Nummer sicher gegangen. In den Fläschchen befindet sich so viel Impfstoff, dass man daraus, wenn man sehr vorsichtig agiert, nicht nur die vorgesehenen fünf, sondern sechs Ampullen ziehen kann.

Grünes Licht gegeben

Das war Ärzten schon in den ersten Tagen nach dem Impfbeginn in Deutschland am 27. Dezember aufgefallen. Die europäische Zulassungsbehörde hat nach einer Prüfung inzwischen grünes Licht gegeben, dass so verfahren werden kann.

Das hätte den Vorteil, dass man in den ersten Wochen, wo der Impfstoff weltweit knapp ist, 20 Prozent mehr Menschen schnell gegen eine schwere Covid-Erkrankung immunisieren kann, als ursprünglich möglich gewesen wäre.

Aber: Hätte, hätte, Fahrradkette. Zumindest das Impfpersonal der Firma Vitolus, über die im Landkreis Roth die Schutzimpfung organisiert wird, zieht weiterhin nur fünf Ampullen aus jeder Flasche. Denn: "Es fehlt", sagt Landratsamts-Pressesprecherin Andrea Raithel, und man mag das in einem High-Tech-Land wie Deutschland gar nicht glauben, "es fehlt derzeit an den passenden Spritzen".

Der Freistaat ist zuständig

Und warum besorgt dann Vitolus nicht einfach das passende Besteck? "Impfstoff und Impf-Equipment stellt der Freistaat zur Verfügung", erklärt Raithel. Die feiner justierbaren Spritzen seien aus München zugesagt. "Aber wann sie geliefert werden, wissen wir noch nicht."

Bis dorthin wollen die Impfenden keinesfalls irgendetwas riskieren, gerade in der Anfangsphase. Das heißt: lieber 20 Prozent weniger Menschen impfen als theoretisch möglich, diese aber mit der größtmöglichen Sicherheit.

Ähnliches ist aus Schwabach zu hören. Sechs Ampullen aus einem Impffläschchen zu gewinnen, sei bisher nur in Ausnahmefällen gelungen. Denn auch hier fehlt es - noch - an den passenden Spritzen.

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