Der Joker stach gleich dreifach

SCHWABACH (stt) - Als Schiedsrichter Karlheinz Doneff vier Minuten Nachspielzeit anzeigte, sorgten sich viele DJK-Fans um den Sieg. Schließlich hatten die Gäste aus Neuendettelsau erst kurz zuvor per Foulelfmeter den 2:1-Anschlusstreffer erzielt (84.). Der Bezirksliga-Zweite aus Schwabach verfügte zu diesem Zeitpunkt über nur noch neun Feldspieler. Doneff hatte Felix Hintersteiner wegen Unsportlichkeit mit der Gelbroten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt (87.). Doch Max Spachmüller machte dem Zittern ein Ende. Mit zwei Treffern in der Nachspielzeit (90.+3, 90.+4) sorgte er für den hochverdienten 4:1-Erfolg.

Dem erst in der 71. Minute eingewechselten U19-Akteur gelang damit fast ein phänomenaler Hattrick, den man in diesem Fall allerdings zwei Spielern zuschreiben muss. Der enorm fleißige Pascal Kachrimanidis leistete zu allen drei Treffern des Jokers die Vorarbeit. Die Führung hatte er selbst besorgt, indem er einen an Markus Birk verschuldeten Foulelfmeter sicher verwandelte (54.).

Die DJK Schwabach hat damit das Tor zur BOL-Relegation ganz weit aufgestoßen. Vier Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten bei noch zwei ausstehenden Spielen gegen die Kellerkinder Holzheim und Großschwarzenlohe sollten genügen. »Wir bereiten uns jetzt schon intensiv auf diese Spiele vor«, hatte Trainer Reiner Kraus bereits vor dem Anpfiff verraten.

Die Bezirksligapartie zwischen der DJK Schwabach und dem TSC Neuendettelsau war ein schwaches Spiel. Die Hausherren machten zwar von Anfang an über 90 Minuten hinweg das Spiel. Sie dominierten die Mannschaft aus Neuendettelsau fast nach Belieben. Höhepunkte hatten indes Seltenheitswert. Ein Kopfball von Armin Bindner aus sechs Metern (14.) und ein glänzend parierter Distanzschuss von Pascal Kachrimanidis (30.) waren die ganze Ausbeute der Platzherren im ersten Durchgang. Die Gäste kamen einmal gefährlich vor das DJK-Tor (42.).

Zur zweiten Halbzeit wechselte Reiner Kraus Stürmer Martin Kirbach und Antreiber Felix Hintersteiner ein. Beiden hatte der DJK-Coach in den ersten 45 Minuten aufgrund konditioneller Schwächen eine Pause gegönnt. Am Spiel änderte sich dadurch nicht viel. Die DJK blieb deutlich überlegen, war aber wenig torgefährlich. Kai Foerst (75.) und Pascal Kachrimanidis (77.) vergaben jeweils in höchst aussichtsreicher Position.

Dem ersten Treffer von Max Spachmüller ging der bis dahin schönste Spielzug voraus. Sebbo Lang setzte mit einem langen Pass aus der eigenen Hälfte Pascal Kachrimanidis auf Rechts in Szene. Seine Hereingabe nach kurzem Antritt verwandelte Youngster Spachmüller per Flachschuss aus zehn Metern zum 2:0 (81.).

Nach dem Anschlusstreffer durch Schäff (84.) witterten die Gäste allerdings Morgenluft. Bei zwei Kontern brachten sie das DJK-Gehäuse stark in Gefahr.

DJK Schwabach: Seidlein, Schmetzer (46. Hintersteiner), Helm, Sill, Lang, Foerst, Kachrimanidis, Bindner, Brückner (46. Kirbach), Birk, Glöckler (71. Spachmüller).

TSC Neuendettelsau: Hönig, Baßler (62. Volkert), Meyer, Ceyhan, Wechsler, Gruber, Geißelbrecht, Schmidtkunz, Keim, Hartmann, Schäff.

Tore: 1:0 Kachrimanidis (54., Elfmeter), 2:0, 3:1, 4:1 Spachmüller (81., 90.+3, 90.+4), 2:1 Schäff (84.).

Gelbrot: Hintersteiner, DJK Schwabach (87.)

ZS: 120 – SR: Doneff, DJK Weingarts.