Der neue Prinz ist ein Bühnenprofi

REDNITZHEMBACH/SCHWABACH (stt) - Er spielt seit seinem fünften Lebensjahr Klavier, ist schon 20 Jahre mit Keyboard und Akkordeon als Alleinunterhalter unterwegs und geht offensichtlich etwas leichtfertig mit seiner Unterschrift um. Thomas Reich hat sich während der «Dämmerung» vor zwei Jahren auf einem «Serviettenvertrag», wie er selbst sagte, verpflichtet, bei den Schwabanesen mitzumachen. «Männerballett, Elferrat, Prinz 2009 oder 2010» waren dort ganz konkret die Stationen des von im verlangten Engagements beschrieben.

Und exakt so ist es gekommen. Thomas und Stefanie Reich sind während der «Dämmerung» im Rednitzhembacher Gemeindezentrum als Prinzenpaar der kommenden Faschingssaison vorgestellt worden. «Das ist eine schöne Ehre für uns», fand Thomas Reich. Der Bühnenprofi setzte sich sofort ans Keyboard und gab eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens.

Zum Fasching über die Tochter

Beide neue Hoheiten der Schwabanesen sind gebürtige Schwabacher und wohnen Zeit ihres Lebens in der Goldschlägerstadt. Der 37-jährige Thomas Reich ist Programmierer bei Siemens. Die 35-jährige Stefanie arbeitet als kaufmännische Angestellte. Zu den Schwabanesen sind sie über ihre Tochter Jennifer gekommen. Die sechsjährige tanzt seit zwei Jahren bei den Bambini. Sie werden im Fasching gewiss eine gute Figur machen. Beide sind überdurchschnittlich groß, und Thomas Reich verfügt über ebenso viel Bühnenerfahrung wie musikalische Begabung, dass er die Auftritte der Schwabanesen im kommenden Fasching sicher zu unvergesslichen Erlebnissen machen kann.

Neben der Bekanntgabe des neuen Prinzenpaars und der Verabschiedung der Hoheiten 2008 hatte die erstmals vom neuen Schwabanesen-Präsidenten Daniel Stollar kurzweilig, heiter und professionell moderierte Dämmerung viele weitere Höhepunkte. Der emotionalste war die Ehrung für Peter Neubauer, der acht Jahre lang als Präsident an der Spitze der Schwabacher Karnevalsgesellschaft gestanden war. «Er ist eine Mischung aus Schalk und Gentleman», leitete Elfriede Tratz die Ernennung Neubauers zum «Ehrenpräsidenten» ein.

Alexander Höhn, Beisitzer im Bezirksvorstand des Fasnachtsverbands Franken (FVF), hatte viele weitere Auszeichnungen mitgebracht. Die bedeutendste davon ging an Michaela Schott. Für 18 Jahre aktives Engagement bei den Schwabanesen erhielt die 31-jährige den Till von Franken in Silber. 1990 hat sie in der Juniorengarde begonnen. Seit 1998 ist sie Garde-Trainerin und 2005 war sie Prinzessin. Der Verdienstorden des FVF ging an die 26-jährige Sandra Neubauer, Prinzessin des Jahres 2007, und an Daniel Stollar. Der 31-jährige war jahrelang Hofmarschall, 2006 Prinz und wurde vor wenigen Wochen einstimmig zum neuen Präsidenten der Schwabanesen gewählt. Damit sei er «mehr als Herr Thürauf», meinte Höhn. «Der ist nur OB, er schon Präsident», so der FVF-Vertreter. «. . . und mit 100 Prozent gewählt», ergänzte Daniel Stollar.

Alexander Höhn erwies sich, wie im vergangenen Jahr, als Faschingsprofi. Er sorgte für den humoristischen Höhepunkt des Abends, als er den Rednitzhembacher Bürgermeister Jürgen Spahl mit der Tischdeko als Kopfbedeckung zum ausgewiesenen Karnevalisten werden ließ.

Ehrennadeln und Orden

Mit der Ehrennadel des FVF in Silber sind Kathrin Bär, Birgitt Ruff, Daniela Schaffer, Daniela Klein und Sabrina Bauch ausgezeichnet worden.

Der Sessionsorden des FVF ging an Stefan Schwarzmayr und Thomas Reich. Die Jugendauszeichnung des Fasnachtsverband erhielten der 15-jährige Christian Czilwa, der elfjährige Sascha Knörl und der 17-jährige Jan-Kevin Schwarz. Das Abzeichen in Silber des Bunds Deutscher Karnevalisten überreichte Alexander Höhn an Sandra Titze.