Dorffest zur 700-Jahr-Feier von Unter- und Oberreichenbach

11.10.2013, 08:15 Uhr

Eröffnet wurde es mit einem bunten und fröhlichen Familiengottesdienst, den Pfarrer Werner Konnerth und das Vorbereitungsteam aus der Unterreichenbacher Dorfkirche in die Fahrzeughalle der Feuerwehr verlegten. Jeder der Gottesdienstbesucher erhielt einen aufgeblasenen Luftballon in gelber, roter, grüner oder blauer Farbe in die Hand gedrückt.

Gelebte Gemeinschaft

Voll besetzt war die Fahrzeughalle, als Pfarrer Konnerth die Gemeinschaft der Menschen von Ober- und Unterreichenbach trotz gebietspolitischer Trennung hervorhob, was auch im Motto des Gottesdienstes „Miteinander sind wir stark“ zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Beim Blick auf dieses Jubiläum sei es spannend gewesen, dass sich alle Verantwortlichen für ein gemeinschaftliches Feiern stark machten. So habe man sich bei der Vorbereitung dieses Dorffestes auch bewusst für den Erntedank-Sonntag entschieden.

Ein vorbildliches Jahr

Denn es gelte, Dank an die früheren Generationen zu sagen. Für diese sei selbstverständlich gewesen, dass der Ort und die Kirche eine Einheit bildeten. Konnerth erinnerte daran, dass man das Jubiläumsjahr mit einem ökumenischen Gottesdienst in Unterreichenbach begonnen habe und es mit einem großen Weihnachtskonzert in der Kirche am 7. Dezember endet. „Das, was wir in diesem Jahr erlebt haben, ist beispielhaft gewesen.“

Am Ende des Gottesdienstes wurden die Besucher aufgefordert, einen guten Wunsch auf eine Karte zu schreiben und diese am Luftballon festzumachen.

Bevor der mit Bläsern von der Kantorei St. Martin vereinigte Posaunenchor unter der Leitung von Maximilian Rüb zum Schluss eines der fröhlichen und familiengerechten Liedern anstimmte, überbrachte Bürgermeister Dr. Roland Oeser im Namen des erkrankten Oberbürgermeisters die herzlichen Glückwünsche zu diesem Jubiläum und zur Gestaltung dieses Jubiläumsjahres. Im Zusammenhang mit dem Gottesdienstmotto und dem beispielhaften Miteinander lautete sein Wunsch: „Viel Gemeinsinn für eine friedliche Zukunft.“

Buntes Bild

Beeindruckend war anschließend das Bild, als mehrere Hundert Luftballons in den Himmel aufstiegen. Dies war dann das Zeichen für die Eröffnung des Dorffestes.

Die Moderation übernahm in engagierter Weise Feuerwehr-Zugführer und Stadtrat Heiner Hack, der auch für die Koordination und Hauptorganisation verantwortlich war. Nahezu jeder Verein und jede Gruppe aus Ober- und Unterreichenbach brachte sich ein. So entstand ein bunter Mix. Zur Unterhaltung traten der Gesangsverein „Einigkeit“, die Kinder aus dem Kindergarten, der Kirchenchor und der Sportverein mit der tollen Hip-Hop- Gruppe um Daniela Bittner und die frische Blasmusik des Musikzugs vom TV 48 auf.

Hausgemachte Suppen

Für das leibliche Wohl war mehr als reichlich gesorgt: Die Kärwaboum und Kärwamadli mit den beiden Feuerwehren aus Ober- und Unterreichenbach kümmerten sich um den Durst und die Familien Nutz und Burmann lockten mit ihren hausgemachten Suppen.

Zudem hatte man die Möglichkeit, mit den Kindern bei Sabine Ramspeck, die in ihrem Mittelalterzeltlager viel aus vergangenen Tagen erzählte, Fladenbrot nach alter Sitte zu backen, bei Familie Geistmann mit den Kindern selbst hergestellten Käse zu probieren oder die von den Kindern verzierten Plätzchen zu naschen.

Nostalgische Momente

Die Schlepperfreunde Oberreichenbach brachten nicht nur ihre wertvollen historischen Traktoren mit, sondern sie ließen die Besucher teilhaben an der Art, wie man Tabak geschnitten, den Holzpflug benützte oder auch Schnüre und Seile hergestellt hatte.

Die Feuerwehr demonstrierte eindrucksvoll, wie man vor gut einhundert Jahren mit dem Wagen der Saug- und Druckpumpe und dem Hornbläser obendrauf zur Brandstätte gerannt war. Wer es gern etwas ruhiger haben wollte, der sah sich im Gewächshaus von Doris Burmann um. Das hatte sich zum feinen Ausstellungsraum der besonderen Foto-Ausstellung von Rudi Wambach über „700 Jahre Unterreichenbaher Kirche“ gewandelt.

Zudem bildetet es die Kulisse für das Konzert von Heidi Deffner, Ilse Lindner, Dorothea Schmidt und Hilde Zuleeg, die zur Schembart-Gesellschaft gehören. Sie präsentierten auf originalen Instrumenten höfische Renaissance-Musik.

Die festlichen Klänge der Jagdhornbläser verkündeten schließlich das Ende dieses gelungenen Festes, bei dem einmal mehr der starke Gemeinschaftssinn der Reichenbacher erlebt werden konnte.

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