Ebersbach feierte das Ende der Dorferneuerung

10.6.2015, 09:07 Uhr
Ebersbach feierte das Ende der Dorferneuerung

© Foto: Hiltl

Gemeinsam die Zukunft gestalten, ohne den ländlichen Charakter zu verändern: Dieses Motto gaben sich die Bürgerinnen und Bürger von Ebersbach zu Beginn des Dorferneuerungsverfahrens Ebersbach/Kapsdorf. 2002 war es vom Amt für ländliche Entwicklung in Ansbach (ALE) angeordnet worden.

Vor wenigen Tagen fand nun die Abschlussveranstaltung für Ebersbach im wunderschön geschmückten Festzelt vor der Kapelle in der Dorfmitte statt.

Wie gut das Gemeinschaftswerk gelungen ist, davon konnten sich alle beim Betrachten der Fotodokumentation in der Kapelle und während der Lichtbildschau überzeugen, die von Andreas Jäkel und Rainer Spachmüller gemeinsam moderiert und zusammengestellt wurde.

„Hallo, hallo, schön, dass ihr da seid“: Mit ihrer musikalischen Einstimmung und Begrüßung sorgten die Ebersbacher Kinder gleich für Wohlfühlatmosphäre. Als Moderatorin führte Ortsbeauftragte Bettina Jäkel gekonnt durch den Abend.

Zu den Ehrengästen zählten die früheren Vorsitzenden Herbert Gastl, Günther Heindl und der jetzige Vorsitzende Werner Heindl sowie der ehemalige Abteilungsleiter bei der Direktion für Ländliche Entwicklung, Rainer Wiedmann.

Voll motiviert

Bürgermeister Werner Bäuerlein würdigte aber auch die Vorstandsmitglieder der Teilnehmergemeinschaft. Bäuerlein erinnerte daran, dass zur Vorbereitung des Verfahrens die Direktion für Ländliche Entwicklung in Ansbach damals vorgeschlagen hatte, interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Grundseminar an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim zu ermöglichen. Aus Ebersbach und Kapsdorf nahmen an dem zweitägigen Grundseminar im Januar 2002 23 Personen teil. Voll motiviert seien die Tagungsteilnehmern damals nach Hause zurückgekehrt.

Durch Kanalbaumaßnahmen hatte sich der Zustand der Straßen und Plätze in beiden Orten, besonders aber in Ebersbach, nochmals gravierend verschlechtert. Ein Zustand, der nach Auffassung der Stadt trotz finanziell schwieriger Zeit so schnell wie möglich beseitigt werden sollte.

Durch enge Zusammenarbeit der in den Arbeitskreisen engagierten Bürger mit dem Ingenieurbüro, Herbert Gastl vom Amt für Landwirtschaft und Bausachbearbeiter Friedrich Siemandel von der Stadt Abenberg sei in kürzester Zeit eine umsetzungsreife Planung für den Ausbau der Ortsstraßen und Plätze vorgelegt worden. Noch 2003 begann die Umsetzung.

Mit diesen notwendigen und ortsbildprägenden Maßnahmen sei das Ziel, die Lebensqualität zu verbessern, erreicht worden. „Heute präsentiert sich Ebersbach als schmuckes Dorf, in dem es sich gut leben lässt“, freute sich Bäuerlein.. Dafür wurden in Ebersbach 1,54 Millionen Euro investiert. Bezahlbar sei das für die Stadt Abenberg — neben anderen wichtigen Maßnahmen — nur durch Zuschüsse von insgesamt 906 000 Euro durch den Freistaat Bayern und die Europäische Union gewesen.

Zur Erinnerung an das durchgeführte Dorferneuerungsverfahren wird in den nächsten Wochen in Ebersbachs Ortsmitte noch eine Erinnerungstafel angebracht.

Viele Vorhaben

Rechtlich wurde das Verfahren Ebersbach schon 2011 beendet. Werner Heindl wurde zur Abwicklung der restlichen finanziellen Punkte zum neuen Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft bestellt. Für die Gestaltung aller Ortsstraßen mit den Randbereichen seien 1,1 Millionen Euro ausgegeben worden, schilderte Heindl. 3000 Euro habe der Abriss des Milchhauses gekostet, 12 000 die Sanierung der Dorfkapelle und 80 000 die Neugestaltung des Dorf- und Kapellenvorplatzes. Die Umgestaltung des Hirtenbaches einschließlich der Durchlässe schlage mit 114 000 Euro zu Buche, 12 000 Euro kostete die Herstellung eines neuen Spielplatzes, 48 000 Euro die 32 neuen Straßenleuchten. Damit ergäben sich nach Abzug der Zuschüsse Kosten für die Stadt Abenberg von 633 000 Euro.

Weitere 160 000 Euro Kosten seien von 15 Anliegern für das Herrichten ihrer Anwesen aufgebracht worden, was wiederum mit 24 000 Euro bezuschusst worden sei, so Heindl.

Insbesondere durch den Kanal- und Straßenbau sei die Geduld der Anlieger stark auf die Probe gestellt worden. Spätestens bei der Beteiligung an den Umlagen der Gemeinde höre der Spaß dann endgültig auf. Auch wenn vielleicht nicht alles wünschenswert verlaufen sei, solle man jetzt einen Schlussstrich darunter ziehen, findet Heindl. Insbesondere wenn man sieht, was aus dem Ort geworden sei: ein Kleinod. „Schauen Sie sich jetzt ihren Ort an. Er ist super geworden.“

„Wenn der Maibaum wieder auf’m Dorfplatz steht“: In Dirndln und Lederhosen rockten sich die Kinder im Stile der Alpenrebellen in die Herzen der Festgäste und ebneten den Weg zum heiteren Bühnenauftritt von Marianne Scheiderer über „Ebersbach und manche Geschichten“.

Andreas Jäkel und Rainer Spachmüller veranschaulichten durch die Gegenüberstellung von Alt und Neu die positive Wandlung Ebersbachs.

Bettina Jäkel überreichte Bürgermeister Bäuerlein ein Fotobuch zur Erinnerung. Ihre 15-jährige Tochter Annalena trug das Gedicht „Ebersbach, unsere Heimat“ vor.

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