„Ein Stück Lebensqualität“

10.10.2012, 10:26 Uhr
„Ein Stück Lebensqualität“

© Norbert Wieser

Mit einem Familiengottesdienst in der Sankt-Emmerams-Kirche begann der Einweihungstag. Nach dem Gottesdienst zogen die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern, den Gästen und Interessierten zur Kinderkrippe. Das Gebäude wurde von der Gemeinde Rohr unmittelbar neben dem Kindergarten errichtet. Träger der Einrichtung ist die Kirchengemeinde Rohr, die diese Aufgabe bereits beim Kindergarten seit dessen Inbetriebnahme im Frühjahr 1978 wahrnimmt.

„Ein Stück Lebensqualität“

© Wieser

Für Pfarrer Michael Wolf war es ein Freudentag. Im letzten Kindergartenjahr mussten die Krippenkinder noch im Kindergartengebäude betreut und die Vorschulkindgruppe wegen Platzmangels ins Gemeindehaus ausquartiert werden. Mit dem Neubau haben sich die räumlichen Verhältnisse entspannt. Nun sind im Kindergarten wieder vier Gruppen mit insgesamt 100 Kindern von drei bis sechs Jahren untergebracht. In der neuen Krippe werden zwei Gruppen mit zusammen 25 Kindern unter drei Jahren betreut.

Bürgermeister Herbert Bär erinnerte daran, dass vor 20 Jahren die Erweiterung des Kindergartens von zwei auf vier Gruppen gefeiert werden konnte. Der gesellschaftliche Wandel bringe den Bedarf für Krippen auch in Dörfern mit sich, so Bär. Die Krippe stelle deshalb ein Stück Lebensqualität dar. „Wir brauchen auch in Zukunft Kinder“, appellierte der Rohrer Bürgermeister an die Verantwortung der Gemeindebürger. Im laufenden Jahr wurden in der Ge-meinde Rohr erst 23 Neugeborene registriert. „Da ist noch Luft nach oben“. Landrat Herbert Eckstein gratulierte zum gelungenen Neubau. Er stellte fest, dass die Arbeit der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen in der Gesellschaft noch nicht den Stellenwert habe, der notwendig sei, da-mit auch die Bezahlung besser werde.

Gelungenes Bauwerk

Architekt Jürgen Neundörfer, der das Projekt geplant hatte, bedankte sich bei der Gemeinde und Kirchengemeinde Rohr sowie dem Kindergartenteam für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung. Entstanden ist ein sehr großzügiger Bau, in dem die qualifizierte Betreuung der kleinsten Gemeindebürger möglich ist. Im Süden liegen die beiden Gruppenräume mit den unmittelbar angrenzenden Schlafräumen. Der Speiseraum mit Küche ist zentral angebunden. Ebenso der Sanitärbereich. Zusätzlich verfügt das Krippengebäude noch über einen Kreativraum und das Arbeitszimmer für das Betreuerteam. Der neue Spielplatz liegt gut abgeschirmt zwischen Krippen- und Kindergartengebäude.

Die Kostenschätzung für das Projekt beläuft sich auf 930000 Euro. Die Endabrechnung steht noch aus. 569000 Euro werden an staatlichen Zuschüssen erwartet. Pfarrer Michael Wolf wird zudem bei der Evangelischen Landeskirche nachhaken müssen, damit die bei der Planung mit einkalkulierten 100000 Euro Zuschuss des Krippen-Trägers nicht vergessen werden.

Den symbolischen Schlüssel übergab Architekt Neundörfer an Bürgermeister Bär. Dieser reichte den Schlüssel an Pfarrer Wolf weiter. Der wiederum übergab diesen an Renate Kleindl. Die Leiterin der Kindertagesstätte bedankte sich für die frühzeitige Einbindung durch die Gemeinde Rohr. Zusammen mit ihrem Team ist Renate Kleindl sehr stolz auf den Neubau, der auch unter energetischen Gesichtspunkten auf dem neuesten Stand ist. Markus Pfeiffer und Wolfgang Worel von der Raiffeisenbank Heilsbronn/Rohr-Windsbach hatten zur Einweihung einen Scheck mitgebracht.

Nachdem Pfarrer Michael Wolf die Krippe gesegnet hatte, durchschnitt er zusammen mit Bürgermeister Herbert Bär das Eingangsband. Nun konnten die neuen Räume besichtigt werden. Besonders neugierig waren dabei die Kindergartenkinder, die in den letzten Monaten das Entstehen des Krippenbaues in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kindergarten aufmerksam verfolgt hatten. Die Kinder inspizierten dabei mit ihren bunten Luftballons die neue Einrichtung sehr genau.

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