Energiesparen bringt in Schwanstetten künftig bares Geld

30.7.2015, 08:33 Uhr
Energiesparen bringt in Schwanstetten künftig bares Geld

© Foto: Ammer

Die Gemeinde Schwanstetten fördert mit dem Förderprogramm für Energie- und Ressourcen-Sparmaßnahmen „FERS“ den Kauf sparsamer Elektrogeräte, aber auch die Umrüstung auf moderne Heizungen, den Einbau von Blockheizkraftwerken, den Einbau von Regenwas-serzisternen und sogar den Kauf von Elektro-Autos. Die Sätze reichen von pauschal 50 Euro für sparsame Kühlschränke, Fernseher & Co. über maximal 500 Euro beim Kauf eines E-Autos bis zu maximal 1000 Euro für Solarthermieanlagen auf dem Dach zur Erwärmung von Brauchwasser.

Zur Erinnerung: In Zusammenarbeit mit dem „Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden“ (IfE) wurde vor einigen Jahren ein Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK) für den Landkreis Roth erstellt. Mit dessen Hilfe sollen die Klimaschutz-Ziele der Bundesregierung auf Landkreisebene erreicht werden. Das Konzept enthält für jede Gemeinde Ziele, die sich die Kommunen selbst in den Bereichen Energieeinsparung, -effizienz und -erzeugung bis zum Jahr 2030 gesetzt haben.

Ziel: Minus 30 Prozent

Der Markt Schwanstetten strebt an, den Energieverbrauch im gesamten Gemeindegebiet in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten um mindestens 30 Prozent zu senken. Dies schafft die Gemeinde natürlich nicht im Alleingang, stecken doch die größten Einsparpotentiale in den privaten Haushalten. Den Anstoß, ein gemeindeeigenes Förderprogramm aufzulegen, gaben Bündnis 90/Die Grünen. Bei der Ausarbeitung des Programms war dann die Energieberatungs-Agentur des Landkreises Roth (ENA) im Boot.

Einige der Angebote: Weiterhin kostenlos sind die Energieberatungen durch die ENA im Rathaus. Wer seine Energieverbräuche vor Ort im Haus analysieren lassen möchte, benötigt einen Fachmann. An den Kosten beteiligt sich die Gemeinde mit 100 Euro.

Relativ einfach ist die Förderung für neue Elektro-Großgeräte (ab Staubsauger aufwärts). Wenn sich die Schwanstettener für Modelle mit dem höchsten Energiespar-Level (in der Regel AAA+) entscheiden, dann beteiligt sich die Gemeinde an dem Kauf pauschal mit 50 Euro.

Das gilt allerdings nur für Ersatzkäufe. Das heißt: Legt sich jemand einen Zweitfernseher zu und verfrachtet den alten ins Kinderzimmer, dann gibt es keine Förderung. „Wir benötigen schon einen Entsorgungsnachweis oder zumindest eine Unterschrift, dass das Altgerät entsorgt wird“, so Schwanstettens Kämmerer Peter Lösch.

Ebenfalls 50 Euro gibt es für den Austausch von Heizungs-Umwälzpumpen. Alte Modelle gelten als eine der größten Stromfresser im Haushalt.

Höhere Sätze gibt es für den Einbau von Klein-Blockheizkraftwerken, die Strom erzeugen und als „Abfallprodukt“ das Haus heizen. 100 Euro pro installiertem Kilowatt Leistung, heißt hier die Devise. Auch an der Erwärmung des Brauchwassers durch eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach beteiligt sich die Gemeinde künftig. Schwanstetten gewährt fünf Prozent Zuschuss, maximal jedoch 1000 Euro. Wer Dach und Außenhaut seines Hauses dämmt oder die alte Heizung gegen eine moderne Anlage austauscht, kann ebenfalls bis zu 1000 Euro abgreifen.

Fünf Prozent der Kosten bis maximal 500 Euro gibt es für denjenigen, der künftig mit einem Elektro-Auto statt mit einem benzingetriebenen Fahrzeug unterwegs ist.

Regenwasser sammeln

Weil das Programm nicht nur Energiesparen fördert, sondern auch die Schonung von Ressourcen belohnt, wird beispielsweise der Einbau einer Regenwasser-Zisterne ebenfalls mit maximal 500 Euro gefördert – allerdings nur dann, wenn ein Großteil des Regenwassers vom Dach tatsächlich in diese Zisterne fließt und wenn der Überlauf der Zisterne nicht an den Kanal angeschlossen ist, sondern im eigenen Grundstück versickert.

Ob die 13 000 Euro, die Kämmerer Lösch für dieses Jahr in den Haushalt eingestellt hat, reichen, muss man abwarten. Heuer muss er ja nur noch fünf Monate überbrücken, „nächstes Jahr werden wir unter Umständen etwas draufsatteln müssen“, so Lösch.

Ausführliche Details zu Fördervoraussetzungen, Antragstellung und Höhe der Förderung gibt es spätestens ab 1. August unter www.schwanstetten.de. Auf Wunsch sendet der Markt Schwanstetten die Unterlagen seinen Bürgern auch per Post zu.

 

Keine Kommentare