Erster Ausblick auf ein "großes Lebenswerk"

21.9.2020, 06:00 Uhr
Erster Ausblick auf ein

© Foto: Robert Schmitt

Mit Blick auf den Wald richtete Heine auch einen Appell an alle Zimmerer: "Setzt Eure ganze Kraft und alle Möglichkeiten gegen den Klimawandel ein", sagte der Obermeister.

Die große Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd mit allen Junggesellen und Gesellinnen der Region Mittelfranken-Süd ist nämlich der Pandemie zum Opfer gefallen. Dabei wäre Grad ausgezeichnet worden. Doch Helmut Heine, Obermeister der Zimmerer-Innung, wollte seine neue Junggesellin und die 16 neuen Junggesellen nicht ohne eigenes Fest aus den Lehrverhältnissen entlassen. Dabei konnte Niklas Grad aus Möning doch geehrt werden. Sein Lehrbetrieb ist die Zimmerei Rehm in Hilpoltstein. Als Auszeichnung gab es einen goldenen Pflasterstein.

Ebenso feierten die Zimmerer die vier Innungsbesten. An der Spitze Niklas Grad mit einem 1,5-Notenschnitt aus Praxis und Theorie. Gefolgt vom 21-jährigen Philip Stammberger aus Nürnberg mit 1,65. Platz drei war zwei Mal belegt. Die 22-jährige Theresa Schmidt aus Nürnberg und der 21-jährige Enzo Schneck aus Hilpoltstein glänzten jeweils mit 1,75. Schmidt und Stammberger haben bei Dirsch-Holzbau in Eckersmühlen gelernt. Schneck war Azubi bei Josef Ramsauer in Allersberg.

In der Festrede sprach Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger den Zimmerern ein besonderes Kompliment aus. "Seit 25 Jahren haben die jungen Zimmerer immer einen sehr guten Eindruck gemacht", so der Metallbaumeister. "Wir liegen auf gleicher Wellenlänge, ich würde jeden von Euch sofort auf die Baustelle mitnehmen", fasste er die Kompetenz der Holzkolleginnen und -kollegen in ein Bild. "Wenn Ihr in der Region bleibt und Euer Handwerk mit Begeisterung ausführt, werdet Ihr ein großes Lebenswerk schaffen", war er überzeugt.

Georgensgmünds Bürgermeister Ben Schwarz (SPD) prophezeite den Zimmerern ebenfalls eine "Riesenzukunft", die sie mit den privaten und öffentlichen Bauherren der Region entwickeln könnten. "Denn Ihr steht für Leistung und Innovation", wandte sich Schwarz an die Freizusprechenden. Stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny (SPD) hob die guten Ergebnisse der Zimmerer bei der Prüfung hervor und nannte sie "eine stolze Leistung". Besonders freue sie sich natürlich über die junge Frau in den Reihen des Zimmerernachwuchses, fügte Nowotny hinzu.

Theresa Schmidt und Philip Stammberger trugen den Festgästen eine kurzen Rückblick auf die Lehrzeit aus einem allgemeinen Blickwinkel vor. Dabei schilderte die Nürnbergerin mit einem Augenzwinkern die Integrationskraft des Handwerks. "Ich bin Frau, Linkshänderin und Vegetarierin, und ich habe es auch geschafft", meinte sie.

Folgende weitere Zimmerer erhielten ihre Gesellenbriefe: Jonas Wirsing und Jacob Flierl, Hilpoltstein; Dominik Scheriau und Tobias Beger, Abenberg; Fabian Möller, Thalmässing; Nico Gumler, Allersberg; Christian Engelhardt, Greding; Simon Böhm und Philipp Pfister, Georgensgmünd; Felix Bengel, Weißenburg. Aus persönlichen Gründen verhindert waren Ferdinand Richert, Nürnberg; Johannes Maag, Roßtal; Daniel Karasov, Allersberg.

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