Fingerfertigkeit und eine ganze Menge Geduld

26.11.2011, 10:19 Uhr
Fingerfertigkeit und eine ganze Menge Geduld

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Bewundernd blickte die Stadtspitze sogleich auf die Vielfalt der präsentierten Klöppelkunstwerke, und beide Stadtvertreter wünschten der Gruppe, dass sie noch lange diese handwerklich anspruchsvolle Tradition pflegen und noch viele weitere handwerkliche Kunstschätze entstehen lassen kann.

Sowohl den beiden Stadtvertretern als auch Hans P. Grießhammer und Erik M. Schmauser vom GHV-Vorstand wurde klar, dass sich diese Handarbeit zu einer besonderen Kunstform entwickelt hat, die dem Zeitgeist der Gegenwart Rechnung zu tragen weiß. So war die edle Abendweste in Silberfäden ein richtiger Blickfang, die ein schwarzes Abendkleid mit eigens kreierter Silberborte zierte. Nicht weniger reizvoll waren die feinen Sommerhüte und die verschiedenartigen, aber allesamt duftigen Schals gefertigt.

Passend zur Adventszeit wurde ein Rauschgoldengel in ein weißes geklöppeltes Gewand gehüllt, und geklöppelte weiße Adventskerzen waren in einem Gesteck geschmackvoll integriert.

Die Gäste ließen sich beeindruckt von dieser filigranen Handarbeit vorführen, wie flinke Finger feine Fäden zwischen eingesteckten Stecknadeln hin- und herschieben, damit ein Stück zartes Klöppelwerk entsteht. Allerdings reichen dazu reine Fingerfertigkeit und ein gutes Auge nicht aus, zusätzlich braucht es ebenso eine Menge Geduld.

„100 Stunden reine Arbeitszeit sind für eine moderne Scheibengardine nötig“, erklärte Gertraud Wieder lachend, die das geduldige Klöppeln natürlich von ihrer Mutter Anna Kallert schon seit ihrer Jugend gelernt hat. Einig waren sich die Frauen der Klöppelgruppe, die sich seit 25 Jahren einmal im Monat im Rosshirtenturm vom GHV treffen, dass diese Handarbeit nicht nur riesigen Spaß macht, sondern auch sehr beruhigend wirkt. Für sie ist dieses Treffen einfach eine gute Sache, denn hier finden sich nicht nur Gleichgesinnte, um sich fachlich austauschen. Vielmehr ist es so, dass sie mit Anna Kallert, die diese Gruppe gegründet hat, trotz deren fortgeschrittenen Alters eine Fachfrau in ihren Reihen haben, die aufgrund ihrer Erfahrung und Kompetenz immer noch den Klöpperinnen bei knifflichen Fragen mit ihrem Rat zur Seite steht. Deshalb wünschten sich die Klöpplerinnen, die nicht nur aus Schwabach und Umgebung kommen, sondern sogar aus dem Forchheimer Raum, dass sie hier im Turm noch möglichst lange in dieser Runde ihr Hobby pflegen können.

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