Fluglärm in Götzenreuth: Bauz weist Kritik zurück

20.11.2018, 15:30 Uhr
Vom Segelflieger selbst hört man nichts - der Streit um den Lärm der Schleppflugzeuge in Gauchsdorf geht aber weiter.

© Hauke-Christian Dittrich/Symbolbild (dpa) Vom Segelflieger selbst hört man nichts - der Streit um den Lärm der Schleppflugzeuge in Gauchsdorf geht aber weiter.

Der Streit, der seit einiger Zeit in den Büchenbacher Ortsteilen Götzenreuth und Gauchsdorf schwelt, geht in die nächste Runde. "Sonderrechte für die Fliegervereinigung", "keiner macht was", "die Fliegervereinigung kann machen was sie will" – das sind die Vorwürfe, die Bauz an seine Adresse gehört hat.

Aus der Sicht von Bürgermeister Helmut Bauz stellt sich die Sachlage so dar: Es gibt einige Anwohner in Götzenreuth, die sich durch den Flugbetrieb des Flugplatzes nicht nur in ihrer Ruhe, sondern auch in ihrer Gesundheit gefährdet sehen. Es gibt aber auch Stimmen von Anwohnern, deren Anwesen in unmittelbarer Nähe stehen, und die sich nicht über Gebühr gestört fühlen. "Verwunderlich" nennt Bauz das. "Die Bandbreite der Wahrnehmung ist offenbar sehr groß."

Teilweise Abhilfe

Dass der Flugbetrieb Lärm produziert, ist unbestritten. Vor allem die Ausbildung von Flugschülern im Segelflugbetrieb bringt eine große Zahl von Starts und Landungen mit sich. Gerade da aber hat die Fliegervereinigung mittlerweile – wenn auch erst mit Verzögerung auf Druck von außen – mit der Anschaffung und dem Betrieb einer mobilen Seilwinde zumindest teilweise Abhilfe geschaffen. Seit einigen Monaten ersetzen zunehmend Starts mit der Winde das Schleppen mit dem alten und lauten Schleppflugzeug. Es gebe, so Bauz, auch "gerüchteweise" Überlegungen, die in die Jahre gekommene Schleppmaschine durch eine neuere, umweltfreundlichere und leisere, zu ersetzen.

Weiteres Gutachten

Alle Auflagen, die mit der Verlegung der Start- und Landebahn verbunden waren, habe die Fliegervereinigung "auf sanften Druck" (so Bauz), mittlerweile erfüllt. Es könne keine Rede davon sein, dass die Fliegervereinigung machen könne, was sie wolle. Es gebe auch einen regen Austausch mit dem zuständigen Luftamt Nordbayern. Ein weiteres Fluglärmgutachten sei in Bearbeitung.

Ziel: "Lösung für alle"

Erst wenn diese Auswertung vorliegt, mache es Sinn, sich erneut zusammenzusetzen. "Wir wollen die Dinge auf den Punkt bringen, alle Seiten anhören und statt Konfrontation eine gute Lösung für alle suchen." Neben Vertretern der Gemeinde, des Luftamtes und der Fliegervereinigung werden auch zwei Vertreter der Bürgerinitiative mit am Tisch sitzen.

Eines allerdings stellt Bauz klar: "Eine Einstellung des Flugbetriebs wird es nicht geben, ein gewisses Maß an Belastung ist zu tolerieren." Schließlich sei der Flughafen schon Jahre da gewesen, als die Siedlung, aus der die Klagen überwiegend kommen, gebaut wurde.

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