Frühere Club-Stars: Anekdoten zur Ausstellung

25.2.2020, 09:00 Uhr
Ex-Clubprofis im Stadtmuseum neben Nationalspielern aus Holz: Der Schwabacher Künstler Clemens Heinl (links) begrüßte bei seiner Ausstellung Thomas Ziemer (Mitte) und Jörg Dittwar (2.v.r.). Eingeladen hatte Jürgen Ramspeck, der Pressesprecher der Stadt

© Foto: Matthias Hertlein Ex-Clubprofis im Stadtmuseum neben Nationalspielern aus Holz: Der Schwabacher Künstler Clemens Heinl (links) begrüßte bei seiner Ausstellung Thomas Ziemer (Mitte) und Jörg Dittwar (2.v.r.). Eingeladen hatte Jürgen Ramspeck, der Pressesprecher der Stadt

Die Idee hierzu hatte Ulrike Kummer vom Stadtmuseum. Der Besuch hatte mit der Werkschau des Schwabacher Bildhauers zu tun. Clemens Heinls Arbeiten sind in einer Sonderausstellung "Unvollendet" zusammengefasst, die am 1. März (15 Uhr) mit einer Finissage endet.

Im Glasgang des Museums steht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft aus großen Pappelholzstämmen. Der 60-jährige Künstler hatte die Figuren von Ballack & Co 2006 zur Fußball-WM in Deutschland erschaffen. Heinl erinnerte an das Entstehen seiner Holz-Mannschaft: "Die Nationalmannschaft wurde komplett mit der Kettensäge erstellt. In zweieinhalb Monaten habe ich die zwölf Figuren rausgehauen. Das war für mich auch eine sportliche Herausforderung."

Um die Ausstellung auch sportlich zu würdigen und abzurunden, hatte der Pressesprecher der Stadt, Jürgen Ramspeck, den kurzweiligen Besuch der früheren Club-Profis organisiert. Ziemer und Dittwar standen den rund 50 Fans in der Gold-Box Rede und Antwort, schrieben Autogramme und ließen sich für Selfies fotografieren.

Sieben Jahre lang für den Club

Thomas Ziemer stammt aus Zirndorf und war von 1997 bis 2000 Mittelfeldspieler beim FCN. Heute betreibt er eine Sportmarketing-Firma. Jörg Dittwar wechselte 1987 von der SpVgg Bayreuth zum Club, für den er sieben Jahre lang spielte. Als verlässlicher Abwehrspieler brachte er es auf 150 Bundesliga-Einsätze. In Erinnerung ist er Clubfans aber auch als treffsicherer Elfmeter-Schütze.

Ziemer wie Dittwar spielen heute noch in der FCN-Traditionsmannschaft. Dittwar ist noch als Trainer in oberfränkischen Ebersdorf aktiv. Zudem ist er sozial engagiert, trainierte von 2009 bis 2017 die Fußball-Nationalmannschaft von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.

Thomas Ziemer sprach von einem "tollen Gefühl, als man für seinen Heimatverein in der Bundesliga in der ersten Mannschaft spielen konnte. Mit dem Club habe ich zwei Bundesliga-Aufstiege geschafft. Es ist schön, wenn man mit seinem Heimatverein eng verbunden ist".

Ziemer hatte eine Reihe prominenter Trainer gehabt, darunter auch Jürgen Klopp, damals in ihrer gemeinsamen Zeit bei Mainz 05. Noch bessere Erinnerungen aber hat er an einen anderen Coach: "Felix Magath war mein bester Trainer." Eher ernüchtert blickte Jörg Dittwar auf die acht Jahre als Behinderten-Bundestrainer zurück: "Es ist alles unter dem Deckmantel des DFB gelaufen, es hat keinen von denen interessiert. Wir haben unser Geld über Spenden selbst zusammengekratzt." Engagiert aber ist er bis heute. Mittwochs trainiert er beim 1. FCN ehrenamtlich Behinderte.

Einen großen Lacher hatte Dittwar auf seiner Seite mit der köstlichen Anekdote vom 1:0-Sieg in Wattenscheid, der den Klassenerhalt bedeutete. Da zogen Fans als Souvenirjäger den Profi bei der Platzstürmung komplett aus. "Ich musste rund 80 Meter nackt in die Umkleidekabine laufen", erinnert sich Jörg Dittwar. Das Bild vom nackten Clubspieler erschien in der Zeitung. "Ich werde heute noch aufgezogen, die Geschichte kriege ich nicht mehr los."

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