Fulminanter Auftakt zum Schwabacher Henselt-Festival

10.5.2014, 10:00 Uhr
Fulminanter Auftakt zum Schwabacher Henselt-Festival

© Wilhelm

Schülerinnen und Schüler und deren Musiklehrerinnen und Musiklehrer präsentierten unter dem Motto „Henselt im Kontext der Romantik“ ein vielseitiges, anspruchsvolles Programm, das von Kompositionen Adolph von Henselts aus der Romantik und anderen Epochen bis zu Werken seiner berühmten Zeitgenossen wie Liszt und Chopin reichte.

Die Gesamtleitung lag bei Marion Sindel. Wissenswertes über das Leben und Wirken des Schwabacher Komponisten und Jubilars wurde vom Moderatorentrio Sophia Frisch, Antonia Kalusche und Moritz Weiner charmant dargeboten.

Sie lieferten im Rahmen eines szenisch gestalteten Interviews vielfältige Antworten auf die Frage: „Wer war eigentlich Adolph von Henselt?“

Kulturamtsleiterin Sandra Hoffmann-Rivero begrüßte im voll besetzten Bürgerhaussaal besondere Gäste wie Gillian Davies-Wimbourne, die Witwe des Henselt-Forschers Richard Beattie Davies, den Musikwissenschaftler Dr. Lucian Schiwietz sowie den Schwabacher Henselt-Kenner Gebhard Kindl mit Gattin.

Dynamisch und ausgewogen

Das gut dreistündige Programm begann mit Jakob van Eycks „Amarilli mia Bella“, einer romantischen Liebesarie, dynamisch und ausgewogen musiziert vom Blockflötenquartett „4tissimo“ mit Rachel Conza, Jessika Lehner, Tim Rotheneder und Lea Zajdler, das sich erst kürzlich mit einem 1. Platz beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ für den Bundeswettbewerb qualifizierte.

Mit seiner Musikpädagogin Izabella Effenberg am Vibrafon spielte sich Tobias Karl auf dem Xylophon etwa mit Gaetano Donizettis „Der Liebestrank“ in die Herzen der Zuhörer.

Einer der besonderen Höhepunkte war Carl Maria von Webers „Concertino“. Der Klarinettist Lucas Linner gefiel mit exzellenten Melodieläufen, das Zusammenspiel mit Klaus Högg am Klavier funktionierte hervorragend.

Großen Applaus erhielt auch Julia Freydank am Klavier für ein Henseltwerkes der Hochromantik, „Petite Valse, op. 28 Nr. 1“, das sie melodiös souverän darbot. Robert Schumanns „Romanze“ wurde präzise präsentiert von Tina Bayer mit der Querflöte, begleitet von Renate Jung-Bilk am Klavier. „Consolation Nr. 3“ von Franz Liszt brachte mit viel emotionaler Wärme Elena Jäckle, die ihr freiwilliges soziales Jahr an der Musikschule absolviert, auf dem Klavier zu Gehör, ergänzt durch Liszts „Consolation Nr. 5“, vorgetragen durch Jannik Leupold auf dem Klavier. Dass Henselt keine leichten Kompositionen schrieb und große Anforderungen an die Interpreten stellt, war bei der Komposition „Romanze op. 18 Nr. 1“ zu spüren, die jedoch Ludwig Peschik, der Sohn des Schwabacher Kirchenmusikdirektors am Klavier bestens meisterte.

Mit den schmissig interpretierten „Variationen auf ein Thema von Rossini“ von Frederic Chopin mit Alexandra Thomys und ihrer Querflöte und mit Renate Jung- Bilk als Klavierbegleiterin begann der zweite Teil, gefolgt von Chopins „Walzer cis-moll“, gespielt von Ludwig Peschik am Klavier. Herzlichster Applaus für beide Darbietungen.

Konzentriert und akkurat

Sehr konzentriert und akkurat brachte Julia Forndran am Klavier die Komposition „Lied ohne Worte“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör. Als Kontrapunkt folgte Henselts „Ihr Blümelein alle“ und „Bescheidenes Glück“ durch die Sängerin Renate Wick und der schwungvollen Klavierbegleitung durch Klaus Högg.

Russische Folklore mit „Kalinka“ und „Schwarze Augen“ musizierten die „Streicher-Teenies“ Hannah Berger, Eva Carter, Alannah Findlay, Anna Harder, Anita Kramer, David Mayer, Pia Stricker und Larissa Thellman zusammen mit ihrer Musiklehrerin Thea Iglisch mit Unterstützung von Julia Mitzka an der Gitarre, Franziska Pfülb am E-Bass und Ludwig Peschik am Klavier. Sie erfreuten mit ihrer Darbietung das Publikum ebenso wie das Klarinetten-Ensemble „Nikevah“ mit Nikola Burkhardt, Lucas Linner, Laura Vaas und ihrem „Chef“ Walter Greschl mit der gekonnt dargebotenen Interpretation der Polowetzer Tänze von Alexander P. Borodin.

Beeindruckend auswendig

Henselt Komposition „Duo Repos d’amour“ wurde in einem Arrangement für ein Trio durch Tina Beyer (Querflöte), Elisa Treffehn (Cello) sowie Sophia Frisch (Klavier) zum Klingen gebracht. Beeindruckend auswendig gespielt von Huy Phan am Klavier folgte Henselts Werk „Schmerz im Glück“.

Den Abschluss dieses begeisternden Eröffnungskonzertes bildete „Swinging Henselt“ nach der Henselt-Melodie „ Romanze op. 5“ in einem Arrangement des Musikpädagogen Uwe Kamolz und dem Text von Marion Sindel, dargeboten vom Jazzchor der Musikschule aus der Klasse Yara Linss mit Julia Mitzka an der Gitarre und mit E-Bass Begleitung.

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