Fünfmal unter 50: Schwabach zieht an Roth vorbei - das gilt ab Samstag

27.5.2021, 18:00 Uhr
Einfach einkaufen, ohne sich vorher Gedanken um einen Termin machen zu müssen. Das ist nun auch in Schwabach ab Samstag wieder möglich.

© Inga Kjer, dpa Einfach einkaufen, ohne sich vorher Gedanken um einen Termin machen zu müssen. Das ist nun auch in Schwabach ab Samstag wieder möglich.

Rasante Abstürze können erfreulich sein. Mit einer Donnerstags-Inzidenz von 12,2 liegt Schwabach aktuell auf Platz 17 der von Corona am wenigsten betroffenen Kommunen in ganz Deutschland.

Das war auch schon einmal anders. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle, als die Zahl der Neuansteckungen binnen einer Woche, gerechnet auf 100 000 Einwohner, die 400-er-Marke kratzte, stand die Goldschlägerstadt bundesweit auf der Rangliste der am schlimmsten betroffenen Gemeinden phasenweise auf Platz acht.

Zum fünften Mal unter 50

Wichtiger als die derzeit exakte Inzidenz ist aber: Seit diesem Donnerstag liegt Schwabach zum fünften Mal in Folge unter der magischen "50". Und das hat ab dem übernächsten Tag, im konkreten Fall also ab Samstag, konkrete Auswirkungen auf das tägliche Leben der 41 000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Einige Erleichterung treten automatisch in Kraft. Da ist der Samstag also schon jetzt Gesetz. Für andere Dinge benötigt die Stadt noch das Einvernehmen des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Das sollte, nachdem am Donnerstag ein entsprechender Antrag gestellt wurde, ebenfalls bis Samstag vorliegen, es kann aber rein theoretisch auch bis Sonntag dauern.

Das gilt ab Samstag

Sicher ab Samstag gilt: Für Handel und Dienstleistung benötigt man ab diesem Tag keinen Termin mehr. Das heißt: Man kann, wie früher, einfach in ein Geschäft gehen und sich dort umsehen und einkaufen. Die zwei letzten Hürden: die Maskenpflicht im Inneren und die Tatsache, dass nicht mehr als ein Kunde auf 10 Quadratmeter (bisher 20 qm) kommen darf.

Die gleichen Regelungen wie im Handel gelten für Dienstleister wie Werkstätten, Änderungsschneider oder Rechtsanwälte. Für "körpernahe Dienstleistungen" (Friseur, Massage, Fußpflege) benötigt man noch einen Termin. Das galt in diesen Bereichen oft aber auch schon vor Corona.

Die zweite automatische Lockerung für Schwabach ab Samstag betrifft die Kultur. Auch für das Stadtmuseum und für Ausstellungen in den Galerien (Beispiel Bürgerhausgalerie) benötigt man dann keinen Termin mehr.

Und: Die Kitas wechseln – aufgrund des Wochenendes erst am Montag – vom eingeschränkten Regelbetrieb mit festen Gruppen in den Normalbetrieb. Das heißt: Die Gruppen dürfen sich beim Spielen auch wieder mischen.

Zustimmungspflichtig durch das Gesundheitsministerium sind die Bereiche Sport und Außengastronomie, wo unter einer stabilen Inzidenz von 50 die Testpflicht entfällt. Ob dies in Schwabach am Samstag (wahrscheinlich) oder erst am Sonntag (eher unwahrscheinlich) gilt, kann die Stadt erst im Laufe dieses Freitags sagen.

Doppelt so hoch, aber schon länger unter 50

Im Landkreis Roth ist die Inzidenz gut doppelt so hoch wie in Schwabach. Gestern meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 27,6. Er liegt aber seit zehn Tagen schon unter der „50“ und seit sieben Tagen auch unter der nächsten Wegmarke „35“, wodurch sich in Rednitzhembach oder Spalt oder Roth oder Greding seit Donnerstag wieder bis zu zehn Menschen aus drei Hausständen treffen können (plus Kinder, plus Geimpfte, plus Genesene).

Auch im Landkreis kamen zuletzt nur noch wenige durch PCR-Test bestätigte Neuinfektionen hinzu. Bemerkenswert höchstens drei Dinge.

Erstens: In Büchenbach wurde durch einen neuen Fall die Wegmarke von 200 dokumentierten Infektionen seit Beginn der Pandemie passiert.

Zweitens: Mit Schwanstetten und Röttenbach gibt es zwei Gemeinden, in denen es seit zwei Wochen keinen neuen bestätigten Fall mehr gibt. Dort gibt es derzeit also keine aktuell Infizierten mehr.

Und drittens: Über Monate hinweg hat es in Kammerstein in absoluten Zahlen am wenigsten Corona-Infektionen gegeben. Kein Wunder, die Heidenberg-Gemeinde ist mit gut 3000 Einwohnern ja auch die kleinste im Landkreis Roth. Diese Position musste man dank einer Neuinfektion aber jetzt an Röttenbach, der zweitkleinsten Gemeinde im Landkreis, abtreten. In Röttenbach hat es seit März 2020 genau 108 bestätigte Infektionen gegeben. In Kammerstein jetzt 109.

Ein weiterer Todesfall

Bei allen erfreulichen Nachrichten sollte nicht verschwiegen werden: Den dritten Tag in Folge haben Landkreis und RKI einen weiteren Todesfall in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Der Zähler steht jetzt bei 174. In Schwabach sind 104 Bürgerinnen und Bürger an oder mit Corona gestorben. Hier hat es aber glücklicherweise seit vielen Wochen keinen neuen Sterbefall mehr gegeben, der mit einer Covid-19-Erkrankung in Zusammenhang steht. 

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