"Gemeinsam einen Zukunftsdialog führen"

19.1.2020, 18:05 Uhr

© Foto: Jürgen Karg

"Vor uns liegt ein spannendes Jahr." Mit diesen Worten leitete die stellvertretende Vorsitzende des Gewerbevereins, Karsta Blob, die Begrüßung beim traditionellen Neujahrsempfang ein. Für Spannung sorgt auf jeden Fall die Kommunalwahl, die Schwabach auf jeden Fall ein neues Stadtoberhaupt beschert.

Auch der Ausblick von "Hausherr" Uwe Feser – diesmal fand die Veranstaltung im Skoda-Autohaus Feser statt – auf alternative Antriebe in der Autotechnik versprach spannende Entwicklungen.

"Wir wollen das heimische Gewerbe voranbringen und uns für Ansiedlungsmöglichkeiten für Auswärtige einsetzen", gab Blob die Marschrichtung des Gewerbevereins vor. Der Verein will sich auch auf einem ganz anderen Sektor engagieren, was laut Blob ein "Herzensprojekt" ist: Es soll einen Förderpreis für junge Musikerinnen und Musiker geben. Am Herzen liegt dem Gewerbeverein ebenso das Patenschaftsprojekt Gossas: Die Gäste des Empfangs spendeten dafür stattliche 2150 Euro.

Nach einem Willkommensgruß durch Uwe Feser unterhielt sich Gewerbevereins-Vorsitzender Wolfgang Janowiak mit ihm über neue Technologien in der Antriebstechnik für Fahrzeuge. Laut Feser werde die Elektromobilität nach Experten-Prognosen auf einen Anteil von 25 Prozent kommen, die Lade-Infrastruktur sei aber noch lange nicht so weit.

Jahre noch werde die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie in Anspruch nehmen. Der Transport des heruntergekühlten Energielieferanten zu den Tankstellen sei aber energieintensiv. An der Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen werde mit Hochdruck gearbeitet, fünf bis zehn Jahre werde dies nach Einschätzung von Uwe Feser aber noch dauern. Keine Lobby habe der nach seinen Worten gut geeignete Gasantrieb. Bleiben noch Benzin- und Dieselfahrzeuge mit Euro-6- Norm, die laut Feser einen "sehr guten Spritverbrauch" haben.

Die aktuellen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen machten auch vor dem Standort Schwabach nicht Halt, unterstrich Vorsitzender Wolfgang Janowiak in seiner Rede. Handelskonflikte, Protektionismus und der Brexit sorgten für Unsicherheit, "aber wir sind ihnen ausgeliefert". Die Situation der Schwabacher Wirtschaft sei durchwachsen, sie reiche von guten Geschäften bis zu erheblichen Problemen. Man könne allerhöchstens von einer Seitwärtsbewegung sprechen.

Janowiak erinnerte auch an die kürzlich durchgeführte Standortanalyse der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken. Demnach seien 85 Prozent der in Schwabach ansässigen Firmen mit dem Standort zufrieden, 54 Prozent überlegten zu expandieren oder eine Verlagerung vorzunehmen, ein Drittel davon finde in Schwabach dafür nicht den geeigneten Rahmen.

Als Aufgabe des Gewerbevereins für die Zukunft bezeichnete es Janowiak, einen Wirtschaftsstandort mit innovativem Profil zu entwickeln. Er mahnte dafür ein Mobilitätskonzept ebenso an wie ein Wohnraumangebot, um Fachkräfte zu binden.

Janowiaks Einladung namens des Gewerbevereins: Gemeinsam in der Stadtgesellschaft einen Zukunftsdialog zu führen.

Das Kandidaten-Quintett für die OB-Wahl hatte ebenfalls einen kurzen Auftritt. Knackige Fragen durch Karsta Blob waren in aller Kürze zu beantworten. "Welche aktuell lebende Person würden Sie gerne treffen", wollte sie von Dr. Markus Hoffmann (FW) wissen: "Angela Merkel". Christine Krieg (Grüne) erläuterte ihren "perfekten Sonntag": "Ausschlafen, den Tag dahinplätschern lassen". Für Peter Reiß (SPD) ist der asiatische Raum ein noch zu bereisendes Traumland. "Mehr Selbstdisziplin oder lieber locker lassen?" beantwortete Michael Fraas (CSU) mit "Lockerlassen". Und in Axel Rötschkes (FDP) Kühlschrank darf die Frucht Pomelo nie fehlen.

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