Getrübte Vorfreude: Hallenbad nicht vor 2016?

6.7.2013, 10:06 Uhr

Grund: Die Stadtwerke hatten nach einer europaweiten Ausschreibung zwar drei Büros ausgewählt für einen Wettbewerb. Doch ein nicht zum Zuge gekommener Architekt hat gegen die Auswahl Beschwerde bei der Regierung von Mittelfranken, beziehungsweise deren Vergabestelle, eingelegt. Bis die Beschwerde geprüft ist, liegen alle weiteren Schritte auf Eis.

Die Stadtwerke hoffen, dass Ansbach Ende Juli die Ampel von „Rot“ auf „Grün“ schaltet. Doch selbst dann könnte es noch ein gerichtliches Verfahren geben.

Klinger sieht keine Unregelmäßigkeit

Winfried Klinger ist sicher, dass die Ausschreibung rechtskonform war und nicht zu beanstanden ist. „Wir haben im Vorfeld unsere Kriterien festgelegt und uns bei der Auswahl der drei Büros streng an diese Kriterien gehalten“, so der Stadtwerke-Chef.

Wie dem auch sei: Selbst wenn es Ende Juli weitergehen könnte, ist der anvisierte Eröffnungstermin im Herbst 2015 möglicherweise nicht mehr zu halten, was Klinger aber gar nicht so problematisch findet. „Natürlich ärgert uns die Verzögerung. Doch wir haben ja ein voll funktionsfähiges, wenn auch altes Hallenbad.“

Können es andere besser?

Weniger gelassen sieht den schleppenden Anlauf des Millionenprojekts der Schwimmverein Schwabach. Hanns-Joachim Meindl kann nicht recht verstehen, dass rund ein Jahr nach der politischen Grundsatzentscheidung im Stadtrat noch nicht einmal die Architektenleistung vergeben worden ist. In einem Rundbrief, der auch unserer Zeitung vorliegt, verwies Meindl auf den Neubau eines Hallenbades in Altdorf.

Dort vergehen von der politischen Entscheidung (2011) bis zur geplanten Fertigstellung (2014) tatsächlich nur drei Jahre.

Planung vor dem Beschluss

Winfried Klinger warnt aber davor, die beiden Großprojekte miteinander zu vergleichen. „Dem Bau in Altdorf ging eine rund 20-jährige Diskussion voraus. Die hatten schon alles durchgeplant, ehe der politische Beschluss stand. Wir haben seit 2012 den Beschluss und haben dann bei Null begonnen.“

Wie berichtet, soll in Schwabach der Neubau auf dem Gelände des Parkbades entstehen. Im Vergleich zum jetzigen Hallenbad wird die Wasserfläche deutlich größer, nicht zuletzt dank eines zusätzlichen Lehrschwimmbeckens. Der Neubau wird „im wesentlichen ein Schulschwimmbad“, wie Klinger betont. Nach Unterrichtsende und am Wochenende steht es aber natürlich der Öffentlichkeit beziehungsweise den Vereinen zur Verfügung.

Unschätzbarer Vorteil eines Schulschwimmbades: Es wird finanziell gefördert. Knapp ein Drittel der anvisierten Kosten von sechs Millionen Euro könnten vom Freistaat kommen.

Hohes Defizit

Trotzdem ist solch ein Hallenbad eine „riesige finanzielle Herausforderung“, betont Winfried Klinger. Das gelte nicht nur für den eigentlichen Bau, sondern mehr noch später für die laufenden Kosten. Für Parkbad und Hallenbad (inklusive der Finanzierungskosten) gehen die Stadtwerke von einem jährlichen Defizit von mehr als einer Million Euro aus.

Angesichts solcher Summen sei „Kostensicherheit wichtiger als Schnelligkeit“, findet Klinger.

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